Chemo vor der Op bringt Plus bei Bronchial-Ca

FRANKFURT AM MAIN (ner). Mit präoperativen Chemo- oder Chemo-Radiotherapien versuchen Onkologen, die Überlebenschancen von Patienten mit fortgeschrittenem nicht-kleinzelligem Bronchialkarzinom (NSCLC) zu bessern. Der Tumor wird damit verkleinert und eine möglichst vollständige Resektion ermöglicht. Zudem sollen Fernmetastasen rechtzeitig erfaßt werden.

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Im Moment würden zwei Konzepte verfolgt, hat Privatdozent Dr. Frank Griesinger aus Göttingen beim Pneumologen-Kongreß in Frankfurt am Main gesagt. Beim Sandwich-Konzept folgen auf zwei bis drei Zyklen einer Chemotherapie die kombinierte Chemo-Radiotherapie und schließlich die Operation. Alternativ geht der Op lediglich die neoadjuvante Chemotherapie voran, nach der Op wird gegebenenfalls noch bestrahlt. Voraussetzung für diese Induktionstherapie ist ein relativ guter Allgemeinzustand der Patienten.

Ein Vergleich beider Konzepte bei 90 Patienten mit NSCLC im Stadium IIIA habe ergeben, daß die reine Induktions-Chemotherapie mit Docetaxel (Taxotere®)/Cisplatin ebenso wirksam sei, wie die Sandwich-Strategie, so Griesinger bei einer von Aventis unterstützten Veranstaltung.

Bei Patienten, bei denen die Zahl der befallenen Lymphknoten durch die Chemotherapie signifikant reduziert werden konnte, ergebe sich eine knapp 60 prozentige Langzeit-Überlebenschance. Persistierte dagegen der Lymphknoten-Befall, war die Prognose sehr schlecht. Bei diesen Patienten raten die Studienautoren von der Operation ab. Die mittlere Überlebenszeit betrug in der Studie knapp 28 Monate (JCO 21, 2003, 1752).

Neu ist die Erprobung von EGF-Rezeptor-Hemmern. Diese werden derzeit als Konsolidierungstherapie bei abgeschlossener Primärbehandlung getestet oder als Chemosensitizer in Kombination mit Zytostatika bei ausgewählten Patienten.

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