Erfolge mit neuer Therapie bei Lungentumoren
BARCELONA (rom). "Die Radiofrequenz-Ablation (RFA) ist eine neue wirksame Waffe gegen Lungentumoren." Mit diesen Worten hat Dr. Marcello Ambrogi die in der Herz- und Thoraxabteilung der Universität in Pisa innerhalb von vier Jahren zu dieser Therapie gesammelten Erfahrungen beim Welt-Lungenkongreß in Barcelona zusammengefaßt.
Veröffentlicht:Kernstück der RFA ist ein 200-Watt-Generator, an den nadelförmige Elektroden angeschlossen sind. Diese sorgen im Tumorgewebe für ionische Schwingungen, wodurch sich das Gewebe bis zur Koagulation erhitzt. Die Ärzte in Pisa haben bereits viel Erfahrung mit der neuen Technik. Insgesamt 64 Lungentumoren wurden dort innerhalb der vergangenen vier Jahre mit der Technik der RFA behandelt.
Bei 23 Patienten mit nicht-kleinzelligem Bronchialkarzinom nutzten die Pisaer Pneumologen insgesamt 35mal die RFA. Die Therapie war mit keiner erhöhten Mortalität verbunden; allerdings kam es bei vier Patienten zu einem Pneumothorax.
Nach einer mittleren Nachbeobachtungszeit von 20 Monaten waren 15 der 23 Patienten tumorfrei. Da es sich hier um Ergebnisse einer Phase-I/II-Studie handele, wolle er noch keine genaueren Indikationen für die Anwendung der RFA stellen, so Ambrogi. Er setzt dagegen auf den Austausch mit anderen Arbeitsgruppen, um den Stellenwert dieser Technik näher zu definieren.
Vor übereilten Schlüssen hat auch Professor Peter Goldstraw vom Royal Brompton Hospital in London gewarnt. Die Nachbeobachtungszeit bei mit RFA behandelten Patienten sei bisher noch zu kurz, um Aussagen über Wirksamkeit oder Überleben treffen zu können. Nachhaltig warnte Goldstraw auch davor, womöglich etablierte Therapie-Optionen außen vor zu lassen zu Gunsten experimenteller Verfahren wie die RFA.