Broschüre bietet Frauen Infos zu HPV-Impfung

HANNOVER (grue). Mitten in die hitzige Diskussion um Nutzen und Risiken der HPV-Impfung will eine druckfrische Broschüre des Nationalen Netzwerkes Frauen und Gesundheit für neutrale Informationen sorgen. In verständlicher Weise wird jungen Frauen das Für und Wider der Impfung erläutert.

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Das macht aber nur einen Teil der von der Techniker Krankenkasse und der Barmer finanzierten Broschüre aus, die auf 50 Seiten über das Programm zur Früherkennung von Zervixkrebs informiert. Was die jährliche Vorsorgeuntersuchung den Frauen tatsächlich bringt, lässt sich nach Angaben von Professor Ingrid Mühlhauser von der Universität Hamburg nur schwer beurteilen, denn es fehlen dazu kontrollierte Studien sowie eine Qualitätssicherung. Bisher gibt es nur für die zytologische Untersuchung mit dem PAP-Test eine verbindliche Richtlinie.

Mühlhauser, die die Broschüre wissenschaftlich begleitet hat, fordert dringend Qualitätssicherungsmaßnahmen. Auch müsse für die 2006 eingeführte HPV-Impfung ein System zur Erfassung von Nutzen und Schäden etabliert werden. "Kinder und Jugendliche sollten nur im Rahmen einer kontrollierten Dokumentation eine HPV-Impfung erhalten und im späteren Alter am regelmäßigen Screening auf Gebärmutterhalskrebs teilnehmen", sagte Mühlhauser bei der Vorstellung der Broschüre in Hannover.

Ohne umfassende Maßnahmen zu Qualitätssicherung handele es sich bei Früherkennung und HPV-Impfung um ein unkontrolliertes Experiment mit der weiblichen Bevölkerung, dessen Ergebnis später niemand beurteilen könne. Die Ärztin Ines Thonke von pro Familia zeigte sich besorgt über die massive Werbung für die HPV-Impfung, die selbst vor Schulen nicht halt mache. Die darin vermittelte Botschaft "Impfung schützt vor Krebs" entbehre einer wissenschaftlichen Grundlage.

Bezug: info@gesundheit-nds.de oder im Internet unter www.nationales-netzwerk-frauengesundheit.de

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