Kommentar – HPV-Impfung
Viel Effekt, wenig Resonanz
Eine Impfung zur Vorbeugung von Krebs – für den Leberkrebs ist das seit Einführung der Impfung gegen Hepatitis-B-Viren schon längst Realität. Aber auch gegen das Zervixkarzinom und andere mit dem humanen Papillomvirus (HPV) assoziierte Krebserkrankungen ist ein Schutz offenbar möglich, wenn rechtzeitig gegen HPV-Hochrisikotypen geimpft wird. Das hat eine Analyse von Daten des Finnischen Krebsregisters ergeben.
Die Forscher haben die Krebsinzidenz bei gegen HPV geimpften und nicht geimpften Frauen ermittelt. Bei den geimpften Frauen trat kein einziges invasives HPV-assoziiertes Karzinom auf. Bei den nicht geimpften hingegen entwickelten sich acht HPV-assoziierte invasive Malignome pro 100.000 Frauen pro Jahr – ein zuverlässiger Schutz also nicht nur vor den Zervixkrebs-Vorstufen (CIN3).
Angesichts der offenbar hohen Effektivität der HPV-Impfung ist es sehr bedauerlich, dass diese bisher so wenig genutzt wird: So waren nach einer STIKO-Analyse Ende 2016 nur 31 Prozent der 15-jährigen Mädchen vollständig geimpft, bei den 17-Jährigen waren es 43 Prozent. Eine traurige Bilanz, wenn man bedenkt, dass in Deutschland jährlich etwa 4500 Frauen an Zervixkrebs erkranken und rund 1500 Frauen daran sterben.
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