Hoffen auf verbesserte Hautkrebs-Erkennung

BERLIN (gvg). Unter Leitung der Universitätshautklinik Düsseldorf haben viele deutsche Dermatologen ein Quartal lang Daten zu Patienten mit malignem Melanom gesammelt. Das Ergebnis: Vor Einführung des Hautkrebs-Screenings wurde der Tumor oft spät erkannt.

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Im Mittel hatten Patienten mit malignem Melanom in Deutschland einen Tumor mit einer Tumordicke von 1,58 Millimetern, berichtete Professor Rudolf Stadler anlässlich der Euro-Melanoma-Woche über erste Resultate. Die Daten stammen aus der Zeit unmittelbar vor der Einführung des GKV-Hautkrebs-Screenings: aus dem zweiten Quartal 2008. Ziel sei jetzt, Melanome zu erkennen, solange sie noch weniger als einen Millimeter dick sind, sagte der Generalsekretär der Deutschen Dermatologischen Gesellschaft. Das Zehn-Jahres- Überleben liegt dann bei weit über 90 Prozent. Bisher war man von diesem Ziel noch einige Schritte entfernt. In den nächsten Jahren könnte sich hier also einiges verbessern.

Koordiniert hat die Erhebung Professor Dirk Schadendorf von der Universität Düsseldorf. Sie beruht auf Daten von 1251 Patienten mit malignem Melanom, das ist etwa ein Zehntel der jährlichen Gesamtinzidenz in Deutschland.

Die Ergebnisse belegen außerdem, dass die Tumordicke mit den Lebensjahren zunimmt. Dies untermauere erneut die Bedeutung eines Hautkrebs-Screenings mit zunehmendem Alter, sagte Stadler. Histologisch hat jeder zweite Melanom-Patient ein superfiziell-spreitendes Melanom. Das ist ein Subtyp, der beim Hautkrebs-Screening gut identifizierbar ist.

Und noch etwas geht aus den Daten hervor: Jedes vierte maligne Melanom in Deutschland ist mit einem Nävus assoziiert. Die immer wieder empfohlene Beobachtung von Leberflecken über Jahre hinweg hat also eine hohe Berechtigung.

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