Kommentar – Solarien

Im Sonnenstudio dämmert es

Dr. Robert BublakVon Dr. Robert Bublak Veröffentlicht:

Den Ausgang des Menschen aus selbst verschuldeter Unmündigkeit – das verstand Immanuel Kant unter Aufklärung. Sein Leitspruch: „Habe Mut, dich deines eigenen Verstandes zu bedienen!“

Wie eng Aufklärung und der Gebrauch des Verstandes zusammenhängen, hat eine Studie von Dermatologen zur Nutzung von Sonnenbänken respektive -studios in Deutschland belegt. Ein Instrument der Aufklärung scheint die Einführung des Hautkrebsscreenings im Jahr 2008 gewesen zu sein.

Und die Infos rund um das 2009 beschlossene „Gesetz zum Schutz vor nichtionisierender Strahlung bei der Anwendung am Menschen“ taten offenbar ein Übriges. Denn genau nach diesen beiden zeitlichen Marken ging die Nutzung von Sonnenstudios in Deutschland drastisch zurück. Inzwischen liegt der Stand mehr als 85 Prozent unter jenem von 2001.

Es gibt ein gewichtiges Indiz dafür, dass es tatsächlich der Aufklärung zu verdanken ist, wenn die entscheidungsmündigen Bürger in großer Zahl den Ausgang aus dem Solarium suchen. Es sind nämlich vor allem Menschen mit dem hellsten Hauttyp, die auf die Studiobräune verzichten. Früher gehörten sie dort zu den besten Kunden, obwohl sie ein erhöhtes Hautkrebsrisiko tragen. Nun sind sie aufgeklärt, bedienen sich ihres Verstandes – und lassen die Höhensonne untergehen.

Lesen Sie dazu auch: Solarien nicht mehr im Trend: Weniger Deutsche lassen sich toasten

Mehr zum Thema

Phase-III-Studie

Adjuvante Zelltherapie gegen Melanom wenig erfolgreich

Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Eil-Meldungen: Erhalten Sie die wichtigsten Nachrichten direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen
Lesetipps
Wo lang im Gesundheitswesen? Der SVR Gesundheit und Pflege empfiehlt mehr Richtungspfeile für alle Akteure.

© StefanieBaum / stock.adobe.com

Sachverständigenrat Gesundheit und Pflege

Gesundheitsweise empfehlen Primärversorgung für alle – und Quotierung der Weiterbildung

„Wenn die Politik Wissenschaftlern sagen würde, wir wollen dieses oder jenes Ergebnis, ist das Propaganda.“ Klaus Überla – hier im Treppenhaus seines Instituts – über Einmischungen aus der Politik.

© Patty Varasano für die Ärzte Zeitung

Interview

STIKO-Chef Überla: RSV-Empfehlung kommt wohl bis Sommer

Dr. Iris Dötsch Fachärztin für Innere Medizin, Diabetologin und Ernährungsmedizinerin hat die Hauptstadtdiabetologinnen, eines neues Netzwerk für Frauen in der Diabetologie, gegründet.

© snyGGG / stock.adobe.com

Hauptstadtdiabetologinnen

Ein Netzwerk für Diabetologinnen