Erster Erfolg im Kampf gegen den Darmkrebs

BERLIN (HL). Nach der Einführung des GKV-Früherkennungsprogramms zum Darmkrebs hat sich die Zahl der Koloskopien auf 350 000 im vergangenen Jahr vervielfacht. Die Präventionsstrategie gegen Darmkrebs ist damit nach Auffassung der KBV und der Deutschen Krebshilfe einen entscheidenden Schritt vorangekommen.

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Seit Oktober 2002 haben GKV-Versicherte zwischen dem 50. und 55. Lebensjahr Anspruch auf eine Untersuchung von okkultem Blut im Stuhl und eine Darmspiegelung, die nach zehn Jahren wiederholt werden kann.

Das Screening wird über einen Zeitraum von drei Jahren evaluiert auf der Basis einer strukturierten Dokumentation. Daraus entsteht eines der größten Versorgungsforschungsprojekte, die es international gibt, so KBV-Chef Dr. Manfred Richter-Reichhelm bei einer ersten Bilanz des Präventionsprogramms.

Insgesamt haben 675 000 Menschen an dem Programm teilgenommen, gut die Hälfte davon hat auch eine Koloskopie machen lassen. Erste Auswertungen, die allerdings noch unscharf sind, haben ergeben, daß bei 0,7 Prozent der Untersuchten ein Darmkrebs gefunden worden ist. Die Rate der Adenome und Polypen lag bei gut 14 Prozent; sie war umso höher, je älter die untersuchten Menschen waren.

Nach Auffassung der Deutschen Krebshilfe liegt eine ausreichende Vorsorge-Frequenz bei 500000 Koloskopien jährlich. Mit rund 350000 derartigen Untersuchungen sei man auf diesem Weg ein gutes Stück vorwärts gekommen.

In Deutschland erkranken jedes Jahr 57000 Menschen neu an Darmkrebs; 30000 davon sterben. Das Ziel ist, die Mortalität zu halbieren.

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