KOMMENTAR
Mehr Engagement für Koloskopie lohnt sich
Hausärzte können schon mit einem kurzen Gespräch einen wichtigen Beitrag zur Krebsprävention leisten: Etwa, indem sie Patienten über 55 Jahren vom Sinn eine Vorsorgekoloskopie überzeugen.
Denn mit der Koloskopie, bei der zugleich Darmpolypen entfernt werden, läßt sich das Risiko für ein Kolorektal-Ca um 90 Prozent senken. Überzeugungsarbeit lohnt sich also.
Die Ergebnisse einer neuen Untersuchung können dabei helfen, Bedenken bei Patienten zu zerstreuen: Wird bei der Koloskopie eine Kurznarkose angeboten, empfinden die Patienten den Eingriff hinterher als gar nicht so schlimm, ja fast alle würden die Koloskopie weiterempfehlen. Dies ist ein starkes Argument in einem Patientengespräch.
Häufig reicht ein einzelnes Gespräch aber nicht, um Patienten zur Koloskopie zu bewegen: Selbst bei einem positiven Test auf Blut im Stuhl oder bei Verwandten mit Darmkrebs läßt sich nur jeder zweite den Darm spiegeln. Ärzte sollten Patienten also immer wieder auf die Koloskopie hinweisen. Wie wichtig ein solches Engagement ist, zeigt ebenfalls die neue Studie der Gastroenterologen aus Herne: Die meisten Koloskopie-Patienten wurden von wenigen, besonders aktiven Ärzten überwiesen.