Neue Hoffnung für Patienten mit Kolon-Ca

INNSBRUCK (sto). Für Patienten mit fortgeschrittenem Kolonkarzinom könnte eine Behandlung mit dem Tyrosinkinase-Hemmer Gefitinib in Kombination mit weiteren Chemotherapeutika zu einer Verbesserung der Prognose führen. Das legen zumindest erste Daten aus Studien mit dem neuen EGFR-Blocker nahe.

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Gefitinib (Iressa®), in den USA und Japan bereits für die Behandlung von Patienten mit nicht-kleinzelligem Bronchialkarzinom nach erfolgloser First-Line-Therapie zugelassen, scheint auch bei fortgeschrittenem Kolonkarzinom wirksam und erfolgversprechend zu sein, sagte Dr. Udo Vanhoefer vom Marienkrankenhaus in Hamburg bei der Gemeinsamen Jahrestagung der Deutschen, Österreichischen und Schweizerischen Gesellschaften für Hämatologie und Onkologie (DGHO) in Innsbruck.

In einer Phase-II-Studie mit 54 Patienten wurde die Kombination von Gefitinib mit dem FolFOx-4-Schema geprüft. In diesem Schema wird Oxaliplatin zusätzlich zu 5-Fluorouracil (5-FU) und Leukovorin gegeben. 24 Patienten hatten zuvor noch keine Therapie bekommen. 30 Patienten waren bereits behandelt worden.

In der Gruppe der zuvor nicht behandelten Patienten lag die Ansprechrate bei 78 Prozent, und bei 22 Prozent dieser Patienten wurde eine Stabilisierung der Krankheit erreicht, wie Vanhoefer bei einem Satellitensymposium des Unternehmens AstraZeneca berichtete.

Im Gegensatz dazu lagen die Ansprechrate bei den bereits behandelten Patienten bei 32 Prozent und die Krankheitsstabilisierung bei 53 Prozent. Die Zeit bis zur Tumorprogression betrug in der First-Line-Therapie 10,5 Monate verglichen mit 5,5 Monate bei bereits behandelten Patienten.

Die Toxizität der Kombination von Gefitinib mit dem FolFOx-4-Schema sei etwas erhöht, sagte Vanhoefer. Die häufigsten höhergradigen unerwünschten Wirkungen seien Durchfälle, Neutropenie, Nausea und Erbrechen. Die Kombination von Gefitinib mit dem FolFOx-4-Schema habe sowohl in der First-Line- als auch in der Second-Line-Therapie eine vielversprechende Anti-Tumoraktivität, sagte Vanhoefer. Zur abschließenden Beurteilung seien jedoch noch weitere Studien mit mehr Patienten erforderlich.

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