Prädiktiver Marker für die Darmkrebstherapie entdeckt

BERLIN (stü). Für die Therapie beim metastasierten kolorektalen Karzinom mit dem EGFR-Antikörper Cetuximab wurde ein prädiktiver Biomarker gefunden: das K-Ras-Gen. Mit dem Marker könnte sich vorhersagen lassen, wer von dem Antikörper profitiert.

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Das K-Ras-Gen kann durch eine Mutation in eine krebserzeugende Form verwandelt werden. "Diese mutierte Form lässt sich bei 30 bis 40 Prozent der Patienten mit kolorektalem Karzinom nachweisen," erläuterte Professor Thomas Seufferlein aus Ulm beim Deutschen Krebskongress. Auf einer Veranstaltung von Merck Serono stellte er Ergebnisse von drei Studien vor, denen zufolge Patienten mit K-Ras-Wildtyp stärker von einer Therapie mit Cetuximab profitieren als Patienten mit mutiertem Gen.

So ergab eine Studie zur Erstlinien-Therapie mit Cetuximab, kombiniert mit FOLFIRI (5-Fluorouracil/Folinsäure/Irinotecan), eine Ansprechrate für Patienten mit K-Ras-Wildtyp von 55 Prozent im Vergleich zu 32 Prozent bei Patienten mit mutiertem Gen. Das relative Risiko für eine Progression war bei Patienten mit K-Ras-Wildtyp um 53 Prozent geringer als in der Mutationsgruppe.

Zwei retrospektive Analysen bestätigen diesen klinischen Zusammenhang. Dabei wurde ebenfalls der Einfluss von K-Ras-Mutationen auf die Wirksamkeit von Cetuximab (Erbitux®) bei Patienten mit metastasiertem kolorektalem Karzinom analysiert. Patienten mit K-Ras-Wildtyp sprachen auf die Cetuximab-Therapie in Kombination mit Irinotecan-basierter Chemotherapie besser an.

So betrug in einer der Analysen das mediane Gesamtüberleben für Patienten ohne Mutation 43 Wochen und für Patienten mit Mutation 27 Wochen. "Diese Daten belegen den potenziellen Nutzen von K-Ras als prädiktiven Biomarker in der Therapie beim metastasierten kolorektalen Karzinom", so Seufferlein.

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