Stark gegen Darmkrebs - Felix Burda Awards verliehen

BERLIN. Was waren in diesem Jahr die erfolgreichsten, innovativsten und herausragendsten Projekte zur Darmkrebs-Prävention im Monat März? Die Antwort darauf gab die Felix Burda Stiftung am Sonntagabend bei einer festlichen Gala im Adlon Kempinski Hotel Berlin. Der Felix Burda Award wurde in fünf Kategorien verliehen - und es gab Überraschungen.

Wolfgang van den BerghVon Wolfgang van den Bergh Veröffentlicht:
Der Felix Burda Award 2009.

Der Felix Burda Award 2009.

© Foto: Felix Burda Stifung

Dr. Christa Maar bedankte sich bei den etwa 300 Gästen für ihr Engagement in Sachen Darmkrebs-Prävention, sparte allerdings auch nicht mit Kritik an die Adresse der Gesundheitspolitik. So sei in den vergangenen acht Jahren viel zu wenig für die Prävention getan worden, sagte die Präsidentin der Felix Burda Stiftung. Hier sei ein Umdenken unbedingt erforderlich. Mindestens so wichtig wie die Therapie sei die Aufklärung vor allem über die Risikofaktoren. Dabei sollten auch die wissenschaftlichen Erkenntnisse zum Risiko von Angehörigen von Darmkrebs-Patienten viel intensiver kommuniziert werden.

Seit 2003 zeichnet die Felix Burda Stiftung jedes Jahr im Darmkrebsmonat März herausragende Leistungen mit dem Felix Burda Award aus. Der Award wird in fünf Kategorien vergeben. Die Kategorien Medical Prevention und Public Prevention sind mit je 10 000 Euro dotiert, die Kategorien Prevention at Work und der 2006 erstmals ausgeschriebene Preis in der Kategorie Stars for Prevention sind undotiert. 2007 wurde erstmals der Preis für journalistische Beiträge in dieser Kategorie - dotiert mit 5000 Euro - verliehen.

Eine unabhängige Jury wählt aus den eingereichten Bewerbungen die Nominierten und Preisträger aus. Die Gewinner werden im Rahmen einer Abendgala mit vielen Prominenten aus Wirtschaft, Wissenschaft, Politik, Presse und dem Showbusiness bekannt gegeben und geehrt.

Felix Burda Award "Journalism for Prevention"

Gruppenbild mit Laudator Professor Helmut Friess und Moderatorin Barbara Schöneberger. Sieger der Kategorie "Medical Prevention": Gastroenterologe Arno Theilmeier, Winfried Jacobs, Chef der AOK Rheinland/Hamburg (v.l.).

Gruppenbild mit Laudator Professor Helmut Friess und Moderatorin Barbara Schöneberger. Sieger der Kategorie "Medical Prevention": Gastroenterologe Arno Theilmeier, Winfried Jacobs, Chef der AOK Rheinland/Hamburg (v.l.).

© Fotos: Burda Stiftung

Den Felix Burda Award in der Kategorie Journalism for Prevention erhielt Celal Özean, Redakteur der türkischen Zeitung "Hürriyet", für seinen Beitrag: "Eine frühzeitige Diagnose hätte meinem Sohn das Leben gerettet." Dabei lobte die Jury vor allem sein Engagement, das Thema Darmkrebsvorsorge unter seinen türkischen Landsleuten in Deutschland und in seiner türkischen Heimat bekannt zu machen. Erstmals war auch die "Ärzte Zeitung" in dieser Kategorie nominiert und gehörte zu den vier Besten.

Felix Burda Award "Medical Prevention"

Mit einer Überraschung wartete die Jury beim Preis Medical Prevention auf. Hier erhielten gleich zwei der drei Nominierten den ersten Preis. Dr. Anno Graser und Privatdozent Frank Kolligs, beide vom Münchner Klinikum Großhadern, bekamen den Preis für ein alternatives Verfahren zur Vorsorge-Koloskopie, der CT-Kolonografie.

Weitere Preisträger waren Dr. Arno Theilmeier, Gastroenterologe aus Mönchengladbach, und Wilfried Jacobs, Chef der AOK Rheinland/Hamburg. Durch ein persönliches Anschreiben der AOK stieg allein die Rate bei den Männern, die sich zur Vorsorge entschieden haben, auf über 80 Prozent. Dem guten Beispiel im Rheinland folgend, soll die Aktion wiederholt und auf Hamburg ausgedehnt werden, so Theilmeier.

Felix Burda Award "Public Prevention"

Zu den weiteren Ausgezeichneten gehörten in der Kategorie Public Prevention die baden-württembergische Landeshauptstadt Stuttgart. Ausschlaggebend für die Jury war die große Bereitschaft, für alle Mitarbeiter der Stadt die Vorsorge anzubieten, wobei ausdrücklich die exzellente Zusammenarbeit zwischen den einzelnen Abteilungen gelobt wurde.

Felix Burda Award "Prevention at Work"

Großgeschrieben wird das Thema betriebliche Gesundheitsvorsorge bei der E.ON Ruhrgas AG. Etwa 4000 Mitarbeiter wurden zur Darmkrebsvorsorge eingeladen. Die Teilnehmerquote lag bei 54 Prozent - für die Felix-Burda-Stiftung allemal ein Grund, den Award in der Kategorie Prevention at Work an Dr. Andrej Stevka von der E.ON zu überreichen.

Felix Burda Award "Stars for Prevention"

Den Preis Stars for Prevention erhielt Jörg Berger. Der Fußballtrainer erkrankte selbst im Jahre 2002 an Darmkrebs und musste dreimal operiert werden. Anfang März 2009 erschien seine beeindruckende Autobiografie "Meine zwei Halbzeiten: Ein Leben in Ost und West".

Die "Ärzte Zeitung" engagiert sich auch in diesem Jahr wieder für die Darmkrebsprävention. Es gibt ein kostenloses Servicepaket einem Wartezimmerplakat zum Bestellenund kostenlosen Informationen für Interessierte und Risikogruppen.

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