Endosonographie klärt Darmtumoren ab
Die Endosonografie liefert wichtige Informationen über die Ausdehnung von Darmtumoren. Das Verfahren gilt heute vor allem bei Rektumkarzinomen als unverzichtbar.
Veröffentlicht:Die 10-MHz-Ultraschallaufnahme im Darm zeigt einen Normalbefund der Enddarmwand. © (5) Dr. med. Eike Burmester, Medizinische Klinik I Abteilung Innere Medizin und Gastroenterologie, Sana Kliniken Lübeck.
Von Maria Weiß
BERLIN.
Lokale endoskopische Therapie ist sehr wichtig
Um den Schließmuskel möglichst zu erhalten und den Patienten so ein Stoma zu ersparen, haben lokale endoskopische Therapien eine besonders große Bedeutung. Möglich ist die endoskopische Abtragung aber nur bei sehr frühen Tumorstadien (T1), wenn der Tumor noch auf Mukosa und Submukosa begrenzt ist. Mit der Endosonografie sei es möglich, solche frühen Stadien mit hoher Sicherheit von fortgeschrittenen Tumoren abzugrenzen, sagte der Gastroenterologe.
Hat das Karzinom bereits die tiefere muskuläre Schicht erreicht oder die Darmwand überschritten, erfolgt meist eine neoadjuvante Radio-Chemotherapie, um die Voraussetzungen für eine Operation zu verbessern. Durch diese Therapie lasse sich die Rate an Schließmuskel-erhaltenden lokalen Eingriffen verdoppeln, sagte Burmester.
Beim Rektumkarzinom ist die Endosonografie obligater Bestandteil der Diagnostik und wurde auch in die Leitlinien aufgenommen. Auch bei der Operation selbst gibt die Endosonografie wichtige Hinweise über die genaue Lokalisation des Tumors. Im Prinzip lasse sich die Methode im gesamten Kolon anwenden, so Burmester. Die genaue Stadieneinteilung habe aber weniger Konsequenzen, da bei einem Kolonkarzinom in der Regel das gesamte erkrankte Darmsegment entfernt wird.