Darmkrebs

Körperlich Aktive leben länger

Regelmäßige körperliche Aktivität beugt nicht nur Darmkrebs vor, sondern senkt auch die Sterblichkeit bereits erkrankter Personen.

Veröffentlicht:
Regelmäßige, aber nicht zu hohe körperliche Belastung hat eine präventive Wirkung auf Darmkrebs.

Regelmäßige, aber nicht zu hohe körperliche Belastung hat eine präventive Wirkung auf Darmkrebs.

© Kara / Fotolia.com

MANNHEIM. "Die präventive Wirkung des Sports für Tumorerkrankungen im Allgemeinen und Darmkrebs im Besonderen ist gut belegt", erläuterte Professor Wolfgang Fischbach, Chefarzt der gastroenterologischen Klinik in Aschaffenburg, bei einem Experten-Workshop der Stiftung LebensBlicke.

Mit regelmäßiger körperlicher Aktivität könne man dem Darmkrebs vorbeugen. Den besten Schutz biete eine lebenslange Aktivität. Eine stärkere Aktivität bedinge zwar einen höheren Schutz, aber eine sehr hohe körperliche Belastung führe nicht zu einem weiteren protektiven Effekt.

Körperlich aktive Patienten profitieren

Aber nicht nur im Rahmen der Primär- sondern auch der Sekundärprävention des kolorektalen Karzinoms ist Sport sinnvoll, ja sogar lebensverlängernd.

"In großen Beobachtungsstudien weisen Darmkrebspatienten, die nach Manifestation des kolorektalen Karzinoms körperlich aktiv sind, eine relative Risikoreduktion von zirka 40 Prozent für die Gesamtsterblichkeit und die krebsspezifische Sterblichkeit auf", so Professor Karen Steindorf vom Deutschen Krebsforschungszentrum in Heidelberg bei der vom Unternehmen Norgine unterstützten Veranstaltung.

Darüber hinaus belegen erste klinische Interventionsstudien, dass körperliches Training die Fatigue-Symptomatik reduziert und die Leistungsfähigkeit beziehungsweise die Lebensqualität steigert. "Die Patienten sollten deshalb über den gesamten Krankheits-, Behandlungs- und Lebenszeitraum so aktiv wie möglich sein", so Steindorf.

Moderates Ausdauertraining empfohlen

Eine individuelle, professionelle Beratung und Anleitung zu regelmäßiger Bewegung müsse Teil des multimodalen Therapiekonzepts beim kolorektalen Karzinom sein. Empfehlenswert sei ein moderates Ausdauertraining über 150 Minuten oder ein intensives Training über 75 Minuten pro Woche sowie 2- bis 3-mal wöchentlich Krafttraining.

Nach den Ergebnissen aktueller Untersuchungen besteht ein Zusammenhang zwischen den bei der Tumorbildung eine wichtige Rolle spielenden Angiogenese-Faktoren wie VEGFD und der Bewegung beziehungsweise dem Fatigue-Syndrom. So sind bei regelmäßiger körperlicher Aktivität die VEGFD-Werte und die Fatigue-Level niedriger. (sti)

Mehr zum Thema

Darmkrebs-Mortalität sinkt

Test auf okkultes Blut im Stuhl rettet Leben

Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Eil-Meldungen: Erhalten Sie die wichtigsten Nachrichten direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen
Lesetipps
Gefangen in der Gedankenspirale: Personen mit Depressionen und übertriebenen Ängsten profitieren von Entropie-steigernden Wirkstoffen wie Psychedelika.

© Jacqueline Weber / stock.adobe.com

Jahrestagung Amerikanische Neurologen

Eine Frage der Entropie: Wie Psychedelika bei Depressionen wirken

Gesundheitsminister Lauterbach hat angekündigt, den Entwurf für die Klinikreform am 8. Mai im Kabinett beraten lassen zu wollen. 

© picture alliance / Geisler-Fotopress

Großes Reformpuzzle

So will Lauterbach den Krankenhaus-Sektor umbauen