Kommentar – Darmkrebs-Risiko

Runter von der Couch!

Peter LeinerVon Peter Leiner Veröffentlicht:

Bewegungsmangel begünstigt die Krebsentstehung. Das hat bereits 2014 eine Metaanalyse von Regensburger Präventionsmedizinern auf der Basis von mehr als 40 Studien bestätigt (JNCI 2014; online 16. Juni). Auf der Liste der Krebsarten mit erhöhtem Risiko rangiert Darmkrebs ganz oben.

Wer meint, ihn betreffe das nicht, weil er noch jung ist, täuscht sich. Denn auch das Risiko, schon vor dem 50. Geburtstag an Darmkrebs zu erkranken, ist bei Bewegungsmangel deutlich erhöht.

Dies gilt offenbar vor allem für das Rektumkarzinom, wie jetzt in einer Studie mit jungen US-amerikanischen Krankenschwestern entdeckt wurde, mit übermäßigem TV-Konsum als Surrogatmarker für einen mehr sitzenden Lebensstil.

Es gibt eine ganze Reihe möglicher Ursachen für die Krebsentstehung. Eine plausible Erklärung: Durch das ewige Sitzen ist der Darm vermehrt Karzinogenen der Fäzes wie den von Bakterien gebildeten sekundären Gallensäuren ausgesetzt.

Wenn man diese Vorstellung bei der Verbreitung des Präventionsgedankens aufnehmen würde, ließen sich vielleicht mehr junge Menschen dazu bringen, dem bevorzugt sitzenden Lebensstil abzuschwören.

Denn es ist auch für sie kein schöner Gedanke, dass bereits durch Rumsitzen auf der Couch im Körper krebserregende Stoffe entstehen. Bewegung verhindert das und hält Krebszellen in Schach.

Lesen Sie dazu auch: Bei Menschen unter 50: Viel fernsehen erhöht Darmkrebs-Risiko

Mehr zum Thema

Darmkrebs-Mortalität sinkt

Test auf okkultes Blut im Stuhl rettet Leben

Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Eil-Meldungen: Erhalten Sie die wichtigsten Nachrichten direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Umstellung auf Living Guideline

S3-Leitlinie zu Pankreaskrebs aktualisiert

Lesetipps
Gefangen in der Gedankenspirale: Personen mit Depressionen und übertriebenen Ängsten profitieren von Entropie-steigernden Wirkstoffen wie Psychedelika.

© Jacqueline Weber / stock.adobe.com

Jahrestagung Amerikanische Neurologen

Eine Frage der Entropie: Wie Psychedelika bei Depressionen wirken

Gesundheitsminister Lauterbach hat angekündigt, den Entwurf für die Klinikreform am 8. Mai im Kabinett beraten lassen zu wollen. 

© picture alliance / Geisler-Fotopress

Großes Reformpuzzle

So will Lauterbach den Krankenhaus-Sektor umbauen