Forschungspreis

Neues zum Burkitt-Lymphom

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BERLIN. Für neue Erkenntnisse über die Entstehung des Burkitt-Lymphoms ist die Krebsforscherin Dr. med. Dr. rer. nat. Sandrine Sander vom Max-Delbrück-Centrum für Molekulare Medizin (MDC) Berlin-Buch jetzt mit dem Curt Meyer-Gedächtnispreis ausgezeichnet worden.

Dieser Preis ist mit 10.000 Euro dotiert.Das Burkitt-Lymphom entsteht aus einer Unterart der weißen Blutzellen, den B-Lymphozyten des Immunsystems. Diese Tumorerkrankung, die besonders häufig in Äquatorialafrika und Südamerika vorkommt, ist durch einen aggressiven Krankheitsverlauf und zusätzlichen Befall des zentralen Nervensystems in einer Vielzahl von Patienten gekennzeichnet.

Sander gelang es zusammen mit Immunologen Professor Klaus Rajewsky, ebenfalls vom MDC, mit dem Enzym P13K ein Schlüsselelement zu identifizieren, das die B-Zellen in bösartige Lymphom-Zellen umprogrammiert. Das hat das MDC jetzt mitgeteilt.

Das Enzym P13K ist, wie Rajewsky vor einigen Jahren mit seinen Mitarbeitern hatte zeigen können, entscheidend für das Überleben reifer B-Zellen. Es aktiviert einen Signalweg, der das Zellwachstum steuert und dem programmierten Zelltod entgegenwirkt.Mitspieler von P13K ist das Onkogen c-MYC.

Das Krebsgen steuert die Zellteilung, weshalb seine Expression in normalen Zellen sehr eng kontrolliert wird. Sander und Rajewsky entdeckten jetzt, dass P13K dieses Onkogen in die Lage versetzt, Lymphozyten in Krebszellen umzuwandeln.

Diese Lymphomzellen teilen sich ununterbrochen und entgehen dem programmierten Zelltod.Weiter entwickelten die beiden MDC-Forscher ein Mausmodell, das große Ähnlichkeit mit dem Burkitt-Lymphom des Menschen hat und mit dem neue Therapiestrategien zur Behandlung der Erkrankung entwickelt werden können. (eb)

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