Ibandronat schützt Knochen bei Mamma-Ca

BRÜSSEL (ikr). Mit dem Bisphosphonat Ibandronat läßt sich die Zahl neuer Knochenkomplikationen bei Frauen mit ossären Metastasen infolge eines Mamma-Karzinoms reduzieren. Das hat eine Placebo-kontrollierte Phase-III-Studie mit mehr als 400 Patientinnen ergeben, von denen mehr als 300 intravenös mit dem Medikament behandelt wurden. Außerdem werden die Knochenschmerzen signifikant und anhaltend gesenkt.

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Diese Daten waren die Grundlage dafür, daß die Zulassung von Ibandronat (Bondronat®) vor kurzem erweitert worden ist: Das Medikament ist jetzt nicht mehr nur zur Therapie bei tumorinduzierter Hyperkalzämie zugelassen, sondern auch zur Prävention tumorbedingter Knochenzerstörung bei ossär metastasiertem Mamma-Karzinom (wir berichteten).

In der Phase-III-Studie erhielten 466 Brustkrebs-Patientinnen randomisiert entweder 2 oder 6 mg Ibandronat i.v. oder Placebo alle drei bis vier Wochen über einen Zeitraum von bis zu zwei Jahren (Annals of Oncology 14, 2003, 1399).

Primärer Endpunkt war die Zahl der 12-Wochen-Zeiträume mit neuen Knochenkomplikationen, etwa Frakturen, die als skelettale Morbiditätsrate pro Zeitraum (SMPR) angegeben wurde. Die Knochenschmerzen, der Analgetika-Verbrauch und die Verträglichkeit wurden monatlich ermittelt.

Die SMPR war in beiden Verum-Gruppen niedriger als in der Placebo-Gruppe, wie die Arbeitsgruppe um Professor Jean-Jaques Body aus Brüssel berichtet. Signifikant war der Unterschied aber nur mit der 6-mg-Dosierung. Bei Frauen, die so behandelt wurden, betrug die SMPR 1,19 im Vergleich zu 1,48 bei Frauen, die Placebo erhielten.

Die Zahl neuer Knochenkomplikationen pro Patientin betrug mit der 6-mg-Dosierung 2,65 und mit Placebo 3,64. Bei den Frauen, die 6 mg Ibandronat erhielten, waren auch Knochenschmerz-Scores und Analgetika-Verbrauch geringer. Die Behandlung mit dem Bisphosphonat war gut verträglich.

Ähnlich gute Ergebnisse wurden mit der täglichen Einnahme von Ibandronat in oraler Darreichung erzielt, wie eine Studie mit mehr als 800 Frauen ergeben hat. Die Ergebnisse wurden beim Jahreskongreß der American Society of Clinical Oncology in Chicago/USA präsentiert.

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