Wöchentliche Paclitaxel-Therapie hat Vorteile

FREIBURG (awa). Die wöchentliche Therapie mit Paclitaxel als einstündige Infusion ist einer dreistündigen Infusion alle drei Wochen überlegen: Die Ansprechrate ist signifikant höher, und die Zeit bis zum Fortschreiten eines metastasierten Mammakarzinoms sowie die Gesamtüberlebenszeit sind länger. Die zusätzliche Therapie mit dem Antikörper Trastuzumab bei normalen Werten des Onkogens Her2 bringt jedoch keinen weiteren Vorteil.

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Das sind die Ergebnisse einer Multicenter-Studie, in die 577 Patientinnen mit fortgeschrittenem Brustkrebs aufgenommen wurden. Die Studie hat Privatdozent Dr. Hans-Joachim Lück aus Hannover auf dem Senologie-Kongreß in Freiburg vorgestellt. Die Frauen erhielten randomisiert entweder die dosisdichte Therapie mit 80 mg/m2 Paclitaxel (Taxol®) als wöchentliche einstündige Infusion oder das Standardschema alle drei Wochen 175 mg/m2 als dreistündige Infusion.

Patientinnen, die das Onkogen Her2 überexprimierten, wurden zusätzlich mit Trastuzumab behandelt. Um die Wirksamkeit des Antikörpers bei normalen Her2-Werten zu prüfen, erhielten Frauen mit normalen Her2-Werten randomisiert zusätzlich Trastuzumab oder keinen Antikörper.

Das wöchentliche Therapieschema sei auch in dieser Studie erwartungsgemäß signifikant dem dreiwöchigen überlegen gewesen, sagte Lück auf einer Veranstaltung des Unternehmens Bristol-Myers Squibb. Die Ansprechrate betrug mit den kürzeren Therapieintervallen und Infusionszeiten 40 Prozent im Vergleich zu 28 Prozent mit dem dreiwöchigen Standardregime, die Zeit bis zum Fortschreiten der Erkrankung war signifikant länger (neun im Vergleich zu fünf Monaten).

Die Frauen lebten länger (24 im Vergleich zu 16 Monate). Das wöchentliche Schema verursachte seltener Myelosuppression. Unabhängig vom Paclitaxel-Schema habe Trastuzumab bei normalen Her2-Werten die Therapie nicht weiter verbessert, so Lück.

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