Register belegt Erfolge der Brustkrebstherapie

BERLIN (ple). In der Brustkrebs-Therapie sind durchaus Fortschritte in den vergangenen Jahrzehnten zu verzeichnen. Es sei falsch, wenn behauptet werde, es sei mit bisherigen Therapiemaßnahmen nichts erreicht worden, sagt Professor Rolf Kreienberg aus Ulm. So hat die adjuvante chemotherapeutische Therapie dazu geführt, daß innerhalb von 15 Jahren weniger Patientinnen ein Rezidiv bekommen und weniger in diesem Zeitraum sterben.

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Die Zahl der Frauen, die an den Folgen von Brustkrebs sterben, ist mit fast 18 000 pro Jahr noch immer viel zu hoch, so Kreienberg bei einer Veranstaltung des Unternehmens GlaxoSmithKline in Berlin. Dem Vorwurf, die Chemotherapie bringe wenig, hielt der Onkologe aktuelle Zahlen aus mehreren Studien entgegen.

So hätten Frauen mit Brustkrebs unter 50 Jahre nach der Operation eine Rezidivwahrscheinlichkeit innerhalb von 15 Jahren von 53, 5 Prozent, nach einer adjuvanten Poly-Chemotherapie dagegen von etwa 41 Prozent, ein Zugewinn von mehr als zwölf Prozentpunkten.

Bei Frauen zwischen 50 und 69 Jahren liege dieser absolute Zugewinn bei immerhin noch vier Prozent. Durch Chemotherapie liege die Zahl der gestorbenen jungen Patientinnen nach 15 Jahren um zehn Prozent niedriger, bei Frauen zwischen 50 und 69 Jahren um drei Prozent niedriger.

Fortschritte in der Therapie werden auch erzielt, indem Patientinnen Zugang zu Innovationen wie die gezielte Therapie mit hochspezifischen Antikörpern bekommen. "Die Chemotherapeutika-Kombinationen sind sicher am Ende ihrer Zeit. Wir werden den Durchbruch erzielen durch spezifische Antikörper."

Nach vier Jahren zusätzlicher Antikörper-Therapie werde ein Unterschied beim krankheitsfreien Überleben von fast 20 Prozentpunkten im Vergleich zur Therapie ohne Antikörper erzielt (85 Prozent versus 67 Prozent).

Der Fortschritt in der Versorgung von Frauen mit Brustkrebs spiegelt sich auch in den Überlebensraten wider. Kreienberg stellte dazu Daten vor, die Professor Hermann Brenner aus Heidelberg aus dem Krebsregister Saarland errechnet hat.

Für Brustkrebs wurde in der Zeit von 1988 bis 2002 ein Zuwachs bei der Fünf-Jahres-Überlebensrate um etwa sieben Prozentpunkte ermittelt. Sie liegt nun bei 80 Prozent. Kreienberg: "Und da ist der Effekt eines Screenings noch gar nicht mit einbezogen. Das ist nur der Effekt der Therapie."

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