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Epigenetisches Muster warnt vor Fibrose

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HEIDELBERG. Forscher des Deutschen Krebsforschungszentrum (DKFZ) und des Uniklinikums Mannheim haben bei Brustkrebspatientinnen ein epigenetisches Muster identifiziert, das je nach Ausprägung auf ein gesteigertes Risiko für Strahlenfibrose hinweist (Nat Commun 2016; online 11. März).

Das epigenetische Merkmal könnte in Zukunft vor dem Start einer Strahlentherapie als Biomarker vor hoher Fibrose-Sensitivität warnen, teilt das DKFZ mit.

Die Wisenschaftler isolierten Bindegewebszellen aus Hautbiopsien von 75 Brustkrebspatientinnen, die vor der Bestrahlung entnommen worden waren. Am Erbgut der Zellen analysierten sie genomweit das Methylierungsmuster der DNA.

Die Forscher fanden eine besonders deutliche Korrelation mit dem späteren Auftreten einer Strahlenfibrose für das genetische Verstärkerelement des Enzyms DGKA (Diacyl-Glycerol Kinase alpha). Patientinnen, deren DGKA-Enhancer nur schwach mit Methylgruppen besetzt war, erwiesen sich als besonders Fibrose-sensibel.

"Ist dieser Genverstärker nur schwach methyliert, so können dort bestimmte Transkriptionsfaktoren andocken, das DGKA-Gen wird öfter abgelesen, was letztendlich zu einer Aktivierung der Bindegewebszellen führt", wird Christof Weigel, der Erstautor der Studie zitiert.

Behandelten die Forscher Hautzellen in der Kulturschale mit einem Wirkstoff, der das Enzym DGKA spezifisch hemmt, so fiel die Aktivierung der Bindegewebszellen, die als kritischer erster Schritt der Fibrose gilt, schwächer aus. (eb)

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