MONARCH-2-Studie

Mamma-Ca – Abemaciclib plus Fulvestrant ein gutes Gespann

Bei Frauen mit metastasiertem Brustkrebs wird ein gutes Ansprechen auf die Kombination mit dem CDK4/6-Inhibitor Abemaciclib plus Fulvestrant erzielt: Das Progressionsrisiko reduzierte sich um 45 Prozent.

Von Nicola Sigmund-Schultze Veröffentlicht:
Brustkrebs – Bei Hormontherapieresistenz kann eine Kombi mit einem CDK4/6-Inhibitor helfen.

Brustkrebs – Bei Hormontherapieresistenz kann eine Kombi mit einem CDK4/6-Inhibitor helfen.

© Axel Kock - stock.adobe.com

CHICAGO. Bei mehr als 70 Prozent der Frauen mit metastasiertem Mammakarzinom ist der Tumor hormonrezeptorpositiv (HR+), Standard für die Erstlinie ist dann eine Hormontherapie. Im Verlauf einer solchen Behandlung treten jedoch meist Resistenzen auf, Kombinationsbehandlungen können der Resistenzentwicklung entgegenwirken. Eine gut wirksame Kombination sind der Estrogenrezeptorantagonist Fulvestrant plus Abemaciclib, ein CDK4/6-Inhibitor. Die Ergebnisse der MONARCH-2-Studie wurden bei der 53. Jahrestagung der American Society of Clinical Oncology in Chicago vorgestellt und zeitgleich vollpubliziert (J Clin Oncol 2017; online 3. Juni).

Die Kombination der beiden Substanzen Fulvestrant und Abemaciclib reduzierte in dieser Studie das Progressionsrisiko für die Frauen um 45 Prozent, bei akzeptabler Verträglichkeit, berichtete Professor George W. Sledge von der Stanford University, der die Ergebnisse präsentierte.

Die MONARCH-2-Studie ist eine doppelblinde Phase-III-Untersuchung, an der 669 Frauen mit HR+, Her2-neu-negativem Mammakarzinom teilgenommen haben. Bei den Patientinnen war der Tumor unter neodadjuvanter oder adjuvanter endokriner Behandlung oder aber unter einer Erstlinienhormontherapie einer schon metastasierten Erkrankung progredient geworden. Es wurde 2:1 randomisiert in eine Gruppe mit Kombinationstherapie und eine zweite Gruppe, die statt Abemaciclib Placebo erhielt.

Nach einem medianen Follow-up von 19,5 Monaten lag das mediane progressionsfreie Überleben unter Kombinationstherapie bei 16,4 Monaten, aber nur bei 9,3 Monaten unter Placebo. "Der hoch signifikante Unterschied bestand in allen Subgruppen", sagte Sledge. Objektiv sprachen 48,1 Prozent der Frauen auf die Kombination an, aber nur 21,3 Prozent auf Fulvestrant allein. "Das ist, soweit bekannt, das beste jemals dokumentierte Ansprechen bei Frauen mit Resistenz gegenüber einer Hormontherapie", sagte Sledge. Die mediane Dauer des Ansprechens sei im Kombinationsarm noch nicht erreicht und habe unter Monotherapie 25,6 Monate betragen. Diarrhö bei 86,4 Prozent der Patientinnen und Neutropenie bei 46 Prozent seien die häufigsten Nebenwirkungen im Kombinationsarm gewesen, Dosisreduktionen waren dann hilfreich. Wenn die Patientenpopulationen ähnlich seien, ließen sich vermutlich auch mit anderen CDK4/6-Inhibitoren wie Palbociclib oder Ribociclib vergleichbare Ansprechraten erzielen, kommentierte Professor Ingrid A. Mayer von der Vanderbilt University.

Für Frauen mit primärer Resistenz gegenüber einer Hormontherapie sei vermutlich die Kombination eines CDK4/6-Inhibitors plus Aromataseinhibitor die beste Option für die Erstlinienbehandlung, Fulvestrant dann in der Zweitlinientherapie. Für Frauen mit Hormontherapieresistenz, aber einem langen krankheitsfreien Intervall, könne mit einem Aromatasehemmer begonnen und die Kombinationstherapie CDK4/6-Inhibitor plus Fulvestrant als Zweitlinie angeschlossen werden.

Mehr zum Thema
Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Eil-Meldungen: Erhalten Sie die wichtigsten Nachrichten direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Ergänzung herkömmlicher Modelle

Kalziumscore verbessert Vorhersage stenotischer Koronarien

Lesetipps
Der papierene Organspendeausweis soll bald der Vergangenheit angehören. Denn noch im März geht das Online-Organspende-Register an den Start.

© Alexander Raths / Stock.adobe.com

Online-Organspende-Register startet

Wie Kollegen die Organspende-Beratung in den Praxisalltag integrieren