mRCC

Sequenz für bessere Prognose bei Nierenzell-Ca

Sieben zielgerichtete Optionen - antiangiogenetisch wirksame Medikamente und mTOR-Hemmer - verbessern die Prognose der Patienten deutlich.

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Gesunde Nieren. An einem Nierenzellkarzinom sind in Deutschland im Jahr 2012 Schätzungen zufolge 15000 Menschenerkrankt. Es macht etwa 85 Prozent der malignen Nierentumoren aus (www.dgho-onkopedia.de).

Gesunde Nieren. An einem Nierenzellkarzinom sind in Deutschland im Jahr 2012 Schätzungen zufolge 15000 Menschenerkrankt. Es macht etwa 85 Prozent der malignen Nierentumoren aus (www.dgho-onkopedia.de).

© Science Photo Library / Image Source

WIEN. Standard beim metastasierten Nierenzellkarzinom war in den vergangenen zwei Dekaden die Behandlung mit Interferon alpha oder Interleukin-2.

Nach Angaben von Professor Thomas Bauernhofer von der Uni Graz liegt das mediane Gesamtüberleben nach Nephrektomie mit anschließender IFN-Behandlung bei 13,6 Monaten, bei alleiniger IFN-Therapie nur bei 7,6 Monaten.

Wie er in Wien berichtete, wurden Präparate der "Targeted Therapy" firstline inzwischen in vielen Studien getestet.

Sieben Medikamente wurden innerhalb von sieben Jahren gegen Nierenzellkarzinome verfügbar: die antiangiogenetischen Substanzen Sorafenib, Sunitinib, Pazopanib, Axitinib sowie Bevacizumab und die mTOR (mammalian target of rapamycine)-Hemmer Temsirolimus und Everolimus.

Durch Sunitinib, Sorafenib, Bevacizumab und Pazopanib in der Ersttherapie wurde ein medianes Gesamtüberleben von 17,8 bis 26,4 Monaten erreicht.

Präparate, die in Erstlinie wirksam sind, sind das auch in Zweitlinie. In der RECORD-3-Studie wurde der mTOR-Hemmer Everolimus gefolgt von Sunitinib mit der umgekehrten Sequenz verglichen.

Mit der Reihenfolge Everolimus - Sunitinib lag das mediane Gesamtüberleben bei 22,4 Monaten, mit Everolimus als Zweitlinie bei 32,0 Monaten. Allerdings gilt das nur als Trend, der durch die Endauswertung bestätigt werden muss. Eine erfolgreiche und lange Erstlinientherapie sei eine Grundlage für den Erfolg der Zweitlinientherapie, so Bauernhofer.

Denn Patienten, die durch antiangiogenetische Präparate in Erstlinie ein progressionsfreies Überleben (PFS) von mindestens sechs Monaten erreichen, haben ein medianes Gesamtüberleben von fast 47 Monaten, bei rascherer Progression nur etwa von einem Jahr.

Ein PFS . sechs Monate sei ein unabhängiger Prognosefaktor. Welche Sequenz optimal ist, sei noch zu prüfen. Letztlich müsse sie individuell zugeschnitten werden, sagte Bauernhofer.

In der aktuellen Onkopedia-Leitlinie zum metastasierten Nierenzellkarzinom werden nach der Zytokintherapie Axitinib, Pazopanib oder Sorafenib empfohlen, wobei die Medikamente in diesem Zusammenhang als gleichwertig gelten.

Nach einem VEGF-Rezeptor-Hemmer können Axitinib, Everolimus oder Sorafenib folgen. Ist Temsirolimus Erstlinie, gibt die Leitlinie von Februar 2013 keine eindeutige Empfehlung für TKI als Zweitlinie. (ple)

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