Docetaxel verlängert Leben von Patienten mit Prostata-Ca

BERLIN (gvg). Durch die Zulassung von Docetaxel für die Behandlung beim hormonrefraktären, metastasierten Prostata-Ca steht jetzt ein Präparat zur Verfügung, das bei diesen Patienten das Überleben verlängern kann. Auch die Lebensqualität wird günstig beeinflußt.

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"Bislang konnten wir die Lebenserwartung bei Patienten mit metastasiertem Prostata-Ca therapeutisch nicht verlängern", sagte Professor Kurt Miller von der Charité in Berlin. Das als Standardtherapie verwendete Mitoxantron habe lediglich palliative Effekte, wie der Urologe auf einer Veranstaltung von Sanofi-Aventis betonte.

    Die Lebensqualität wird erhöht.
   

Das ist jetzt anders: Im Oktober 2004 wurde Docetaxel (Taxotere®), wie berichtet, zur Therapie beim hormonrefraktären, metastasierten Prostata-Ca in Kombination mit Prednisolon von der EU-Arzneimittelbehörde zugelassen.

Miller: "In der Zulassungsstudie lag die mediane Überlebenszeit in der Gruppe, die alle drei Wochen Docetaxel erhalten hatte, bei 18,9 Monaten und bei 16,4 Monaten in der Mitoxantron-Gruppe". Der Unterschied in der Studie mit 1006 Patienten war signifikant. Alle Patienten erhielten zusätzlich zur Chemotherapie 10 mg Prednisolon pro Tag.

Insgesamt sprechen 20 bis 30 Prozent der Patienten auf die Behandlung an, wie Miller betont hat. Abzulesen ist das an einem Abfall des PSA-Werts. Der Nutzen für die Patienten, die auf die Behandlung mit Docetaxel ansprechen, ist größer, als die zweieinhalb Monate Unterschied zwischen den Medianwerten vermuten lassen.

In die Medianwerte gehen auch die Daten von Patienten ein, die nicht ansprechen und bei denen die Therapie deswegen abgebrochen wird. Subgruppenanalysen hätten ergeben, so Miller, daß Patienten unter 65 Jahren von der Therapie besonders profitieren.

Die Veränderung der Lebensqualität (LQ) wurde bei 815 Patienten mit einem in der Urologie gängigen Fragebogen (FACT-P, Functional Assessment of Cancer Therapy - Prostata) erhoben. Knapp jeder vierte Patient berichtete über eine LQ-Verbesserung, was signifikant besser war als in der Mitoxantron-Gruppe. Eine wichtige unerwünschte Wirkung war die von Taxanen bekannte Neutropenie. Schwere Verläufe waren selten.

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