Makrogole sind für ältere Kranke ein geeignetes Laxans

BERLIN (grue). Laxantien können - wenn sie in zu hoher Dosierung oder häufiger als empfohlen angewandt werden - zu Störungen im Elektrolythaushalt führen. Das betrifft vor allem ältere kranke Menschen. Gerade für sie sind dann Makrogol-Präparate mit Elektrolytzusatz eine günstige Therapieoption.

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Alte Menschen haben eine eingeschränkte Nierenfunktion und dazu häufig eine Medikamenten-induzierte Hyponatriämie. Werden dann noch absorptionshemmende oder sekretionsfördernde Laxantien eingenommen, kann der Elektrolythaushalt entgleisen.

Stark erniedrigte Natrium- und Kaliumspiegel führen zu Muskelschwäche, Gangunsicherheit und Verwirrtheit, erläuterte Professor Ingo Füsgen aus Wuppertal auf einer Veranstaltung des Unternehmens Norgine in Berlin. Der begleitende Wasserverlust schränke die Nierenfunktion weiter ein und führe ohne Therapie zu einer Urämie. "Alte Menschen, die außer ihren verordneten Medikamenten fast täglich ein Laxans schlucken, sind diesbezüglich gefährdet", so Füsgen.

Wirksam und sicherer in der Anwendung seien isoosmolare Makrogol-Präparate mit Elektrolytzusatz, etwa Movicol®. Die hochmolekularen Substanzen binden dosisabhängig Wasser und werden unverändert mit dem Stuhl ausgeschieden. "Diese Laxantien sind unproblematisch in der Anwendung, zumal kaum Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten auftreten", so Füsgen. Auch bei längerer Anwendung sei keine Dosissteigerung nötig.

Die Präparate seien deshalb für alle Formen der chronischen Obstipation zu empfehlen, ausdrücklich auch bei Parkinson-Syndrom, Diabetes mellitus oder bei einer Opioid-Therapie. Hochdosiert könnten sie auch zur Akutbehandlung bei Kotstau eingesetzt werden, so Füsgen.

Wegen seiner guten Verträglichkeit ist das elektrolythaltige Makrogol-Laxans von Norgine kürzlich auch für die orale Therapie bei Koprostase bei Kindern ab fünf Jahren zugelassen worden, wie das Unternehmen mitgeteilt hat. Es ist als Movicol® Junior im Handel.

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