Massive Diarrhoe durch zu viele Kaugummis

BERLIN (ars). Bei Patienten mit Durchfällen ist es ratsam, sie auch nach der Ernährung zu fragen. Dabei kann sich, wie an der Charité in Berlin passiert, übermäßiger Verzehr von Sorbit als Ursache herausstellen. Dieser Austauschstoff ist zuckerfreien Kaugummis und Süßigkeiten zugesetzt.

Veröffentlicht:

Eine 21-jährige Patientin hatte vier bis zwölf Stuhlgänge pro Tag, Bauchschmerzen und einen Gewichtsverlust von 11 Kilogramm. Trotz ausführlicher Untersuchungen fanden Dr. Jürgen Bauditz und seine Kollegen keine organischen Ursachen (BMJ 336, 2008, 96).

Bei Nachfrage gab die junge Frau einen großen Konsum zuckerfreier Kaugummis an. Ein Streifen enthält 1,2 Gramm Sorbit. Berechnungen ergaben, dass sie täglich 20 Gramm zu sich nahm.

Ähnlich ein 46-jähriger Mann, der durch eine chronische Diarrhoe 22 Kilo abgenommen hatte. Er berichtete, täglich etwa 20 zuckerfreie Kaugummis zu kauen und bis zu 200 Gramm sorbithaltige Süßigkeiten zu essen. Insgesamt kam er auf 30 Gramm Sorbit pro Tag.

Sobald die Patienten auf Genussmittel mit diesem Zusatzstoff verzichteten, hörten die Symptome auf, das Gewicht stieg. Nach Angaben der Autoren kommt es ab etwa fünf Gramm Sorbit zu Blähungen, ab etwa 20 Gramm zu einer osmotischen Diarrhoe. Auch viele Früchte enthalten Sorbit.

Mehr zum Thema
Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Eil-Meldungen: Erhalten Sie die wichtigsten Nachrichten direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Kommunikation und Datenschutz

Neue Perspektiven für IT in der Praxis

Lesetipps
Ulrike Elsner

© Rolf Schulten

Interview

vdek-Chefin Elsner: „Es werden munter weiter Lasten auf die GKV verlagert!“