Transatlantische Erklärung zur Darmkrebsprävention verabschiedet

Screening-Programme zur Prävention/Früherkennung von Darmkrebs bringen Erfolg. Doch sie werden noch zu wenig genutzt.

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NEW YORK (sec). Mit einem Appell haben sich Teilnehmer des 1. Transatlantischen Symposiums zur Darmkrebsprävention auch an die WHO und die EU-Kommission gewendet. Die Institutionen sollten für ihre Mitgliedsstaaten Empfehlungen aussprechen, Screening-Programme zur Prävention und Früherkennung kolorektaler Karzinome einzurichten. Auch sollten sie Sorge für die Umsetzung dieser Empfehlungen tragen.

Die "Transatlantische Erklärung zur Darmkrebsprävention" ist für die Vertreter der unterzeichnenden Organisationen - darunter auch die Felix Burda Stiftung sowie das Netzwerk gegen Darmkrebs - die logische Konsequenz der Tatsache, dass es nach wie vor weltweit in vielen Staaten Defizite in Hinblick auf Darmkrebs-Screening-Programme gibt. Ihr Paket gemeinsamer Forderungen richtet sich an die nationale Politik der Länder und ihre Präventionsprogramme sowie an länderübergreifende Organisationen wie die WHO und die EU-Kommission.

"Wir ignorieren nicht, dass in den USA und vielen europäischen Ländern nationale Screening-Programme eingerichtet worden sind", heißt es in der Präambel zur Erklärung. Aber in Europa gebe es nach wie vor zu viele Länder ohne ein solches Screening-Programm. Und auf beiden Seiten des Atlantiks sei die Teilnehmerrate noch zu niedrig. Die Barrieren für einen umfassenden Erfolg der Screening-Programme seien dabei in den USA und in Europa ähnlich und hätten persönliche wie auch strukturelle Gründe. Ein individueller, persönlicher Grund sei etwa Angst vor der Koloskopie und einer möglichen Darmkrebs-Diagnose, ein struktureller Grund seien finanzielle Hürden beim Zugang zu Screening-Möglichkeiten.

Bei dem Symposium zur Umsetzung von Präventionsstrategien von Darmkrebs hat Dr. Christa Maar, Vorstand der Felix Burda Stiftung, auch auf die Bedeutung der medialen Vermittlung von Gesundheitsthemen hingewiesen. So sei nach Befragungen in den Jahren 2002 und 2008 der prozentuale Anteil von Personen in der Bevölkerung, die wissen, dass es für Darmkrebs gute Früherkennungsmethoden gibt, von 24 auf 72 Prozent gestiegen. Dabei habe sich die Rate derjenigen, die sich gut über Darmkrebsvorsorge informiert fühlen, aber lediglich von 21 auf 44 Prozent verdoppelt.

Ziel des 1. Transatlantischen Symposiums zur Darmkrebsprävention sei nicht nur Erfahrungsaustausch gewesen, sondern auch, eine weitere internationale Vernetzung zum Thema anzustoßen, teilt die Stiftung mit. Durchgeführt wurde das Symposium außer von der Felix Burda Stiftung auch vom Netzwerk gegen Darmkrebs e.V., von der International Digestive Cancer Alliance (IDCA) sowie vom Memorial Sloan Kettering Cancer Center (MSKCC) und dem Jay Monahan Center for Gastrointestinal Health am New York Presbyterian Hospital.

Die "Transatlantische Erklärung zur Darmkrebsprävention" und weitere Infos zum 1. Transatlantischen Symposium im Web: www.transatlantic-symposium.de, Infos zur Felix Burda Stiftung unter www.felix-burda-stiftung.de

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