Studie zur Sicherheit von Celecoxib im gesamten Magen-Darm-Trakt

Veröffentlicht:

NSAR plus PPI oder Coxib? Was verträgt der Magen-Darm-Trakt besser?

SARAGOSSA (sec). Auf die unterschiedliche Entwicklung der Zahl von Komplikationen im oberen und unteren Gastrointestinaltrakt als Ursache von Klinikeinweisungen machen jetzt Gastroenterologen aus Spanien aufmerksam (Am J Gastroenterol 104, 2009, 1633). Nach den Daten aus zehn Kliniken in Spanien, die sie im Zeitraum zwischen 1996 und 2005 erhoben haben, sei die Zahl der Klinikbehandlungen wegen Komplikationen im oberen Gastrointestinaltrakt (etwa Blutungen oder Perforationen bei gastroduodenalen Ulzera) in diesem Zeitraum von 87 auf 47 pro 100 000 Personenjahre gesunken. Die Zahl der Behandlungen in der Klinik wegen Komplikationen im unteren Gastrointestinaltrakt (etwa Divertikel-Blutungen oder rektoanale Blutungen) sei der Studie zufolge dagegen von 20 auf 33 pro 100 000 Personenjahre gestiegen.

Dabei seien Komplikationen im oberen Gastrointestinaltrakt eher mit männlichem Geschlecht und NSAR-Einnahme assoziiert gewesen, Komplikationen im unteren Gastrointestinaltrakt dagegen eher mit fortgeschrittenem Alter und Komorbidität, so die Autoren.

Im Vergleich mit Komplikationen im oberen Gastrointestinaltrakt seien Ereignisse jenseits des Treitz-Bandes mit einer höheren Mortalität assoziiert (8,8 Prozent im Vergleich zu 5,5 Prozent), die Klinikaufenthalte dauerten länger (im Mittel 12 statt 8 Tage), und es entstünden höhere Kosten, berichten die Forscher um Professor Angel Lanas von der Universitätsklinik in Saragossa.

Ein Konzept, Komplikationen im unteren Gastrointestinaltrakt zu verhindern, könnte die breitere Anwendung von Coxiben sein, teilt das Unternehmen Pfizer mit, das die Studie in Spanien unterstützt hat. Geprüft werde dieses Konzept jetzt in der Studie CONDOR (Celecoxib versus Omeprazol and Diclofenac for at-risk OA- and RA-patients).

In der Studie werde die Sicherheit von Celecoxib im gesamten Magen-Darm-Bereich anhand eines neu definierten kombinierten Endpunktes* erfasst. Die Hypothese: Unter einer Therapie mit Celecoxib treten im gesamten Gastrointestinaltrakt signifikant weniger Komplikationen auf im Vergleich zu klassischen NSAR, auch wenn diese mit einem Protonenpumpenhemmer kombiniert werden. Erste Daten sollen Mitte des Jahres 2010 vorliegen, wie das Unternehmen mitteilt.

*Der kombinierte Endpunkt CSULGIEs führt Komplikationen im oberen und unteren Gastrointestinaltrakt zusammen. CSULGIEs steht für "Clinically Significant Upper and/or Lower GI Events".

Mehr zum Thema

Umstellung auf Living Guideline

S3-Leitlinie zu Pankreaskrebs aktualisiert

Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Eil-Meldungen: Erhalten Sie die wichtigsten Nachrichten direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Interview

STIKO-Chef Überla: RSV-Empfehlung kommt wohl bis Sommer

Lesetipps
Neue Hoffnung für Patienten mit Glioblastom: In zwei Pilotstudien mit zwei unterschiedlichen CAR-T-Zelltherapien blieb die Erkrankung bei einigen Patienten über mehrere Monate hinweg stabil. (Symbolbild)

© Richman Photo / stock.adobe.com

Stabile Erkrankung über sechs Monate

Erste Erfolge mit CAR-T-Zelltherapien gegen Glioblastom

Die Empfehlungen zur Erstlinientherapie eines Pankreaskarzinoms wurden um den Wirkstoff NALIRIFOX erweitert.

© Jo Panuwat D / stock.adobe.com

Umstellung auf Living Guideline

S3-Leitlinie zu Pankreaskrebs aktualisiert