Unicef

Kindersterblichkeit stark gesunken

Impfung, Geburtshilfe und Moskitonetzen sei Dank: Weltweit ist die Zahl der Todesfälle von Kindern gesunken.

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NEW YORK (dpa). Die Zahl der Todesfälle von Kindern hat sich in den vergangenen 20 Jahren weltweit fast halbiert.

Starben 1990 noch mehr als zwölf Millionen Kinder unter fünf Jahren, waren es 2011 6,9 Millionen, heißt es in einem Bericht, den das Kinderhilfswerk Unicef mit anderen UN-Organisationen in New York veröffentlichte.

Auch wenn die Geburtenzahlen in den jeweiligen Jahren berücksichtigt werden, bestätigt sich dieser Trend - allerdings entspricht der Rückgang dann 41 Prozent. Im Jahr 1990 waren von 1000 lebend geborenen Kindern weltweit 87 vor ihrem fünften Geburtstag gestorben, 2011 waren es noch 51.

"Der Kampf gegen die Kindersterblichkeit ist erfolgreich. Mit Impfungen, imprägnierten Moskitonetzen und besserer Geburtshilfe stehen kostengünstige Methoden bereit, die Leben retten können", sagte der Geschäftsführer von Unicef Deutschland, Christian Schneider.

Deshalb sei es nicht hinnehmbar, dass in Ländern wie Sierra Leone, Somalia, Mali oder Tschad immer noch jedes fünfte bis sechste Kind nicht überlebe.

Weltweit starben im vergangenen Jahr nach Unicef-Berechnungen jeden Tag rund 19.000 Kinder unter fünf Jahren. Das sind 14.000 weniger als 1990.

Diese Fortschritte reichen nach Ansicht von Unicef aber nicht aus, das vierte Millenniumsziel zu erreichen - die Kindersterblichkeit bis 2015 um zwei Drittel zu senken.Besonders gefährdet sind die ärmsten Kinder und Kleinkinder.

2011 überlebten etwa drei Millionen Babys ihre ersten 28 Lebenstage nicht. Häufigste Todesursache sind Komplikationen während der Geburt - besonders bei Frühgeburten. Zusammen wurden dadurch 23 Prozent der Todesfälle von Kindern unter fünf Jahren verursacht.

18 Prozent starben an einer Lungenentzündung, 11 Prozent an Durchfallerkrankungen und 7 Prozent an Malaria. Jeder dritte Todesfall bei Kindern hängt nach Unicef-Angaben mit chronischer und akuter Unterernährung zusammen.

Vor allem der Kampf gegen ansteckende Krankheiten zeige aber Erfolge. So ging die Zahl der Kinder, die an Masern starben, von 500.000 im Jahr 2000 auf 100.000 (2011) zurück.

Das Risiko für Kinder, an vermeidbaren oder behandelbaren Krankheiten zu sterben, ist in den afrikanischen Ländern südlich der Sahara und in Südasien besonders hoch. Sierra Leone ist das Land mit der höchsten Kindersterblichkeit.

Dort erlebten im vergangenen Jahr bezogen auf 1000 Lebendgeburten 185 Kinder nicht ihren fünften Geburtstag. In Deutschland waren es 3 von 1000.

Die Hälfte der gestorbenen Kinder, kam aus nur fünf Ländern. 24 Prozent der Todesfälle verzeichnete Indien, 11 Nigeria, 7 der Kongo - gefolgt von Pakistan (5 Prozent) und China (4 Prozent).

Sierra Leone taucht in dieser Statistik wegen seiner geringeren Geburtenrate nicht auf. Die Weltgesundheitsorganisation WHO will vor allem gegen die vergleichsweise hohe Zahl der Todesfälle bei Neugeborenen kämpfen - die Möglichkeiten dazu gebe es demnach.

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