Projekt LITMUS

Neue Biomarker für die Fettleber-Diagnostik gesucht

Neue Biomarker für die Diagnostik der nicht-alkoholische Fettleber könnten dazu beitragen, Erkrankungen wie Zirrhose oder Leberkrebs abzuwenden.

Veröffentlicht:

MAINZ. Mit dem Ziel, neue diagnostische Biomarker für die nicht-alkoholische Fettleber (NAFLD) und das Risiko von Hepatitis und Zirrhose zu entwickeln, startet das Forschungsprojekt LITMUS. Die europäische Innovative Medicines Initiative (IMI)stellt dafür 34 Millionen Euro zur Verfügung.

An LITMUS – das steht für "Liver investigation: Testing Marker Utility in Steatohepatitis" – sind 47 internationale Forschungseinrichtungen sowie Pharma- und Biotech-Unternehmen beteiligt, wie die Universitätsmedizin Mainz mitteilt. Forscher der Universitätsmedizin Mainz seien an diesem von der Universität von Newcastle geleiteten Projekt zentral beteiligt.

Entwicklung von Folgekrankheiten soll verhindert werden

"Die neu zu entwickelnden, einfachen, aber zugleich hoch präzisen Diagnoseverfahren sollen Ärzte in die Lage versetzen, Patienten zu identifizieren, die ein hohes Risiko für eine Leberentzündung oder Vernarbung der Leber in sich tragen", wird Privatdozent Dr. Jörn Schattenberg von der Leber- und Spezialambulanz der I. Medizinischen Klinik und Poliklinik der Universitätsmedizin Mainz zitiert. Gemeinsam mit dem Direktor des Instituts für Translationale Immunologie (TIM) der Universitätsmedizin Mainz Univ.-Prof. Dr. Dr. Detlef Schuppan gehört Schattenberg zum LITMUS-Forscherteam.

"Durch eine frühzeitige Diagnose und ein geeignetes Monitoring der Patienten, vorzugsweise mit Bluttests, lassen sich im Idealfall lebensbedrohliche Erkrankungen wie eine Leberzirrhose oder Leberkrebs abwenden", ist Schuppan überzeugt.

In Deutschland haben rund 20 Millionen Menschen eine NAFLD

Von einer NAFLD sind geschätzt 15 bis 30 Prozent der Weltbevölkerung betroffen, erinnert die Universitätsmedizin Mainz in ihrer Mitteilung. In Deutschland haben rund 20 Millionen Menschen eine NAFLD. Bei etwa einem Sechstel der Betroffenen führt die NAFLD zu Hepatitis und einem hohen Risiko für die Entwicklung einer Leberzirrhose und sogar eines Karzinoms.

In den USA sei die NAFLD der Hauptgrund für eine Lebertransplantation, heißt es in der Mitteilung aus Mainz, und auch in Europa sei die Zahl der transplantierten Lebern infolge einer NAFLD stark steigend. (eb)

Weitere Infos über LITMUS: www.litmus-project.eu; www.imi.europa.eu

Mehr zum Thema

Schon ab fünf Prozent KG-Reduktion

Leberfett weg bei moderater Gewichtsabnahme

Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Eil-Meldungen: Erhalten Sie die wichtigsten Nachrichten direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen
Lesetipps
Eine pulmonale Beteiligung bei Patienten mit chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen (CED) kann sich mit Stridor, Husten, Dyspnoe und Auswurf manifestieren. Sie zeigt in der Lungenfunktionsprüfung meist ein obstruktives Muster.

© Sebastian Kaulitzki / stock.adobe.com

Morbus Crohn und Colitis ulcerosa

Wenn der entzündete Darm auf die Lunge geht

Die elektronischen Monitoring-Devices könnten gezielt Patienten mit unkontrollierter Erkrankung verordnet werden, um zu messen, ob es bei der Inhalation an der Regelmäßigkeit, der Technik oder an beidem hapert und dann genau da zu schulen, wo es Probleme gibt.

© tadamichi / stock.adobe.com

Neue Möglichkeiten

So hilfreich können Smart Inhaler bei Asthma oder COPD sein