EU-Netzwerk
"BestTreat" entwickelt neue Maßnahmen gegen NAFLD
JENA. Wissenschaftler aus acht europäischen Forschungseinrichtungen und Firmen haben sich im EU-Netzwerk "BestTreat" zusammengeschlossen, um neue Diagnose- und Therapieoptionen bei nicht-alkoholischer Fettleberkrankheit (NAFLD) zu entwickeln.
Dabei wollen sie sich Mikroorganismen zunutze machen, die bei Gesunden für funktionierende Verdauung und intaktes Immunsystem sorgen, so das Leibniz-Institut für Naturstoff-Forschung und Infektionsbiologie e. V. – Hans-Knöll-Institut (HKI).
Das Darmmikrobiom sei ja bei Menschen mit NAFLD gestört, seine genaue Rolle bei NAFLD noch unklar. Die Partner wollen herausfinden, wie sich das Darmmikrobiom bei NAFLD verändert und Methoden entwickeln, um es wiederherzustellen.
Im Rahmen des von der Europäischen Kommission geförderten Innovativen Trainingsnetzwerks "BestTreat" wollen die Wissenschaftler unter Leitung von Gianni Panagiotou vom Leibniz-Institut für Naturstoff-Forschung und Infektionsbiologie (Leibniz-HKI) in Jena 15 Promovierende ausbilden.
Im Netzwerk arbeiten Partner aus Finnland, Dänemark, den Niederlanden und Deutschland zusammen. Sie vereinen wissenschaftliche Expertisen in Systembiologie, Humanbiologie und Mikrobiologie.
Das gemeinsame Ziel sei es, bestimmte Muster in der Zusammensetzung des Darmmikrobioms zu identifizieren, die zur Diagnose und Vorhersage des Krankheitsverlaufs eingesetzt werden können, so das Leibniz-HKI in seiner Mitteilung.
Darüber hinaus sollen Therapieansätze entwickelt werden, die das Darmmikrobiom wieder ins Gleichgewicht bringen. So sollen zum Beispiel bestimmte Mikroorganismen als sogenannte "Biotherapeutika" eingesetzt werden.
Die Nachwuchswissenschaftler erhalten dabei ein interdisziplinäres Training und verbringen im Laufe ihrer Doktorarbeit Gastaufenthalte bei den Partnern, heißt es in der Mitteilung.
Durch die Mitwirkung von Unternehmen werde die Lücke geschlossen, die zwischen der akademischen Forschung zu den Grundlagen der Krankheit und der Entwicklung neuer Diagnose- und Therapiemethoden klafft. (mal)