Beim Magenschutz gibt es noch Nachholbedarf

BOCHUM (ner). Erst jeder dritte Patient über 65 Jahre unter Therapie mit nichtsteroidalen Antirheumatika (NSAR) oder Acetylsalicylsäure (ASS) erhalte ein Magenschutzpräparat wie einen Protonenpumpenhemmer, sagte Professor Peter Malfertheiner aus Magdeburg.

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Der Gastroenterologe bezog sich auf eine Umfrage bei 8500 niedergelassenen Ärzten in Deutschland, meist Allgemeinmediziner und Internisten. Auch bei Patienten, die eine Kombination aus NSAR und ASS erhalten, bestehe noch Handlungsbedarf, so Malfertheiner bei einem von den Unternehmen Nycomed und Abbott unterstützten Symposium.

Angezeigt ist Magenschutz auch bei diesen Patienten:

  • NSAR/ASS-Patienten mit Ulkus und/oder Ulkuskomplikationen in der Anamnese,
  • bei hochdosierter NSAR-Behandlung,
  • NSAR/ASS-Therapie in Kombination mit Steroiden,
  • NSAR/ASS-Therapie in Kombination mit Antikoagulantien.

Bei Cox-2-Hemmern treten zwar weniger gastrointestinale Effekte auf als bei traditionellen NSAR. "Die große Erwartungshaltung, dass wir Cox-2-Hemmer unbedenklich einsetzen können, hat sich zumindest für den Gastrointestinaltrakt aber nicht verifizieren lassen", sagte Malfertheiner.

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