Neue Therapie-Option bei Ängsten

BERLIN (gvg). Patienten mit generalisierter Angststörung profitieren von einer Behandlung mit dem Antidepressivum Escitalopram. Die Arznei war in einer Studie ähnlich gut wirksam wie Paroxetin.

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Escitalopram (Cipralex®) ist das S-Enantiomer der Substanz Citalopram. Es verfügt über eine starke Affinität zum präsynaptischen Serotonin-Transporter, wodurch es zu einer starken Hemmung der Serotonin-Wiederaufnahme im synaptischen Spalt kommt. Nach einer Zulassungserweiterung kann das schon bei Depression und sozialer Phobie verwendete Präparat jetzt auch bei Patienten mit generalisierter Angststörung angewandt werden.

Mit den selektiven Serotonin-Wiederaufnahme-Hemmern stehe eine sehr wirksame Therapie-Option bei Angstpatienten zur Verfügung, die einem Großteil der Betroffenen helfe, so Professor Borwin Bandelow von der Universität Göttingen. Die Wirksamkeit von Escitalopram bei generalisierter Angststörung sei in mehreren Studien belegt worden, sagte Bandelow auf einer vom Unternehmen Lundbeck unterstützten Veranstaltung in Berlin.

Sprachen die Patienten auf die Medikation an, gab es bereits nach einer Behandlungswoche mit 10 mg Escitalopram pro Tag statistisch signifikante Vorteile gegenüber Placebo. Das galt für mehrere Endpunkte, darunter für das Abschneiden auf der Hamilton-Angst-Skala und der Hamilton-Depressions-Skala sowie beim klinischen globalen Eindruck (CGI-Index).

Auch im direkten Vergleich mit Paroxetin hat sich Escitalopram bewährt. Bei 123 Patienten mit generalisierter Angststörung ging innerhalb von 24 Wochen in einer Studie mit Escitalopram der Hamilton-Angst-Punktwert von knapp 24 auf 9 Punkte zurück, mit Paroxetin von 23 auf 10 Punkte.

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