Für Leistung des Gedächtnisses ist der Filter wichtig
Das Kurzzeitgedächtnis für visuelle Sinneseindrücke funktioniert umso besser, je effektiver unwichtige Daten aus der ständigen Informationsflut herausgefiltert werden können. Die Größe des zur Verfügung stehenden Speicherplatzes im Gehirn spielt hingegen für die Leistung des visuellen Arbeitsgedächtnisses keine Rolle.
Das haben US-Forscher um Edward Vogel von der Universität von Oregon in Eugene herausgefunden. Sie zeigten Probanden Bilder für einen Gedächtnistest am Computerbildschirm. Je besser die Probanden unwichtige Eindrücke auf den Bildern ignorierten, umso höher war ihre Gedächtnisleistung, berichten die Forscher im Fachmagazin "Nature" (438, 2005, 500).
In ihrer Untersuchung zeigten die Forscher 15 Collegestudenten verschiedene Arrangements von roten und blauen Rechtecken auf dem Computerbildschirm. Eine Aufgabe bestand beispielsweise darin, sich die roten zu merken und die blauen zu ignorieren. Nach etwa einer Sekunde Pause mußten die Studenten die roten Objekte wiedererkennen.
Diese Aufgabe gelang den Probanden umso besser, je stärker sie die blauen Rechtecke in der Wahrnehmung herausfiltern konnten. Diese Filterfunktion vermochten die Forscher an den Gehirnströmen mitzuverfolgen. Mit 22 Elektroden auf der Kopfhaut der Probanden nahmen sie die Aktivität im visuellen Gedächtnis während der Aufgaben auf. (ddp.vwd)