Mainzer Nachwuchsforscher geehrt

Zwei Neurowissenschaftler erhalten den Gerhard Thews Preis. Ihr Verdienst: Ein verbessertes Modell der Blut-Hirn-Schranke und ein Forschungsansatz zum Verständnis der Funktionsweise neuronaler Netzwerke im Gehirn.

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MAINZ (eb). Den mit je 1000 Euro dotierten Gerhard-Thews-Preis 2011 vergibt die Universitätsmedizin der Johannes Gutenberg-Universität Mainz an Dr. med. Christoph Zehendner und Dr. rer. nat. Jenq-Wei Yang.

Ausgezeichnet werden die beiden Nachwuchswissenschaftler für die jeweils beste medizinische und naturwissenschaftliche Doktorarbeit am Institut für Physiologie und Pathophysiologie, teilt die Universitätsmedizin Mainz mit.

Einblicke in die Entstehung etwa von MS

Zehendner entwickelte ein verbessertes Modell der Blut-Hirnschranke. Damit lassen sich potenziell neuartige Einblicke in die Entstehung von Erkrankungen wie Schlaganfall, Multiple Sklerose (MS) und Alzheimer gewinnen.

"Dieses verbesserte Modell könnte der Schlüssel für neue Therapieansätze sein, denn die Vorgänge im Gehirn können damit realitätsnäher als zuvor an einem Zellkulturmodell abgebildet werden", wird der Direktor des Instituts für Physiologie und Pathophysiologie, Professor Heiko Luhmann, in der Mitteilung zitiert.

Luhmann: "Je umfassender beispielsweise das Wissen darüber ist, was konkret bei einem MS-Schub im Gehirn passiert, umso zielgerichteter lassen sich daraus therapeutische Abwehrmaßnahmen ableiten."

Relevanz für die Therapie zu früh geborener Kinder

Yangs Forschungsansatz zum Verständnis der Funktionsweise neuronaler Netzwerke im Gehirn sind von großer klinischer Relevanz für die Beobachtung und Behandlung zu früh geborener Kinder.

"Dank moderner Hochleistungsmedizin überleben immer mehr zu früh geborene Kinder. Hieraus ergibt sich eine medizinische Problemstellung: Wie entwickeln sich neuronale Netzwerke bei Frühgeborenen unter dem Einfluss der Trennung von der Mutter?", so der Wissenschaftliche Vorstand der Universitätsmedizin Mainz, Professor Reinhard Urban.

Dr. Yangs Forschungsergebnisse bildeten eine gute Ausgangsbasis für neue Behandlungskonzepte, so Urban weiter.

Der Gerhard Thews Preis ist nach dem langjährigen Leiter des Instituts für Physiologie und Pathophysiologie, Professor Gerhard Thews, benannt. Thews hat weit über die Grenzen von Mainz hinweg die Lehre und Forschung in der Physiologie entscheidend geprägt.

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