Neuronen entdeckt

Wie das Hirn den Blutdruck steuert

Europäische Forscher haben bislang unbekannt Neuronen entdeckt, die den Blutkreislauf regulieren. Ein Ansatzpunkt für neue Therapien?

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Mehr Licht in die Neuronenwelt hat ein europäisches Forscherteam gebracht.

Mehr Licht in die Neuronenwelt hat ein europäisches Forscherteam gebracht.

© ktsdesign / fotolia.com

STOCKHOLM. Ein europäisches Forscherteam hat eine bisher unbekannte Gruppe von Nervenzellen im Gehirn entdeckt. Sie regulieren den Herzrhythmus und den Blutdruck, wie die Wissenschaftler im "Journal of Clinical Investigation" berichten.

Möglicherweise könne die Entdeckung langfristig bei der Behandlung von Erkrankungen des Herzkreislaufsystems helfen, teilte das Stockholmer Karolinska Institut mit, das alljährlich die Medizinnobelpreisträger kürt.

Die Forschergruppe unter Leitung des in Stockholm arbeitenden deutschen Molekularbiologen Privatdozent Jens Mittag konnte in Zusammenarbeit mit weiteren Wissenschaftlern aus Deutschland und den Niederlanden die Neuronen im Gehirn von Mäusen identifizieren.

Diese Zellen integrieren verschiedene Informationen aus dem Gehirn und passen beispielsweise den Blutdruck und den Herzrhythmus entsprechend an.

Mittag meinte zu den Konsequenzen der Entdeckung: "Wenn wir lernen, diese Neuronen zu kontrollieren, haben wir vielleicht einen neuen Ansatz zur Behandlung von Herzkreislauf-Erkrankungen."

Allerdings liege das noch "in weiter Ferne". Naheliegender sei es, schwangere Frauen mit Schilddrüsen-Fehlfunktion zu identifizieren und zu behandeln.

Denn ihre Schilddrüsen-Unterfunktion könne die Entwicklung dieser Neuronen im Fötus beeinträchtigen und das Risiko für Herzkreislauf-Erkrankungen beim Nachwuchs erhöhen. (dpa)

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