Als Add-On

Antikörper zur Prävention von Migräne

Antikörper gegen das CGR-Peptid könnten eine neue Strategie sein, um Migräneattacken effektiv zu verhindern.

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BERLIN. Vier humanisierte monoklonale Antikörper gegen das Calcitonin Gene-Related Peptide (CGRP) befinden sich derzeit in der klinischen Prüfung. Für Fremanezumab wird schon für nächstes Jahr mit einer Zulassung gerechnet, denn es erwies sich in einer Phase-III-Studie als effektive Add-on-Migräneprophylaxe.

Die Therapie mit den bisherigen Migräneprophylaktika wird ja häufig wegen Nebenwirkungen und mangelnder Wirkung abgebrochen. Diese Nachteile sollen mit den neuen CGRP-Antikörpern – einer erstmalig spezifischen Therapie – überwunden werden, wie Professor Uwe Reuter vom Kopfschmerzzentrum der Charité-Universitätsmedizin berichtete. Zudem versprechen sie als nur einmal monatlich oder vierteljährlich zu applizierende Medikamente einen großen Einnahmekomfort und damit bessere Therapieadhärenz. Die Wirkung tritt schnell ein.

In der HALO-Studie vermochte Fremanezumab als Add-on zur bestehenden medikamentösen Prophylaxe-Therapie sowohl bei Patienten mit episodischer Migräne (EM), als auch bei Patienten mit chronischer Migräne (CM) die Zahl der Migräne-Tage pro Monat signifikant zu reduzieren. Unter der einmal monatlichen Gabe nahm die Zahl der monatlichen Migräne-Tage bei EM-Patienten um 3,7 Tage ab, bei vierteljährlicher Gabe um 3,4 Tage; unter Placebo betrug die Reduktion 2,3 Tage.

In der Gruppe der CM-Patienten führt die Gabe von Fremanezumab zu einer Abnahme der monatlichen Migräne-Tage um 4,6 beziehungsweise 4,3 Tage gegenüber einer Reduktion um 2,5 Tage unter Placebo. Der Anteil der Migräne-Patienten mit einer 50-prozentigen Verbesserung lag bei 40 Prozent, unter Placebo bei 24 Prozent.

Auch schwierig zu behandelnde Migränepatienten sind mit den CGRP-Antikörpern gut behandelbar, wie aus den Ergebnissen zu Therapieversagern geschlossen werden könne, berichtete Reuter bei der von Teva unterstützten Veranstaltung. (kat)

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