Ratgeber hält Depressive bei der Stange

BERLIN (djb). Psychosoziale Betreuung und eingehendes Wissen über ihre Erkrankung kann die Compliance von Patienten mit psychiatrischen Krankheiten und die Wirksamkeit der Therapie verbessern. Dies hat jetzt eine Anwendungs- beobachtung bei depressiven Patienten ergeben.

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In 683 vorwiegend neurologischen Praxen wurden 1910 Patienten mit Depressionen zwölf Wochen lang mit dem selektiven Serotoninwiederaufnahmehemmer (SSRI) Sertralin beta behandelt, berichtete Dr. Wolfgang Niedermaier vom Unternehmen betapharm.

Gleichzeitig erhielten knapp zwei Drittel der Patienten den Patientenratgeber "Depression & Soziales", so Niedermaier auf einer Veranstaltung des Unternehmens beim DGPPN-Kongress in Berlin. Der Ratgeber enthält ausführliche Informationen über den Umgang mit Depressionen und über soziale Aspekte wie Arbeitsunfähigkeit, finanzielle Leistungen, Schwerbehinderung und Rehabilitationsmaßnahmen. Der Ratgeber unterstützt Ärzte bei der psychosozialen Betreuung der Patienten.

Patienten, die den Ratgeber erhalten hatten, nahmen das Medikament signifikant häufiger bis zum Ende der Beobachtungszeit ein, sagte Niedermaier. Die Abbruchraten betrugen mit Ratgeber 5 Prozent, ohne Ratgeber dagegen 10,7 Prozent. Auch die Wirksamkeit der Therapie wurde bei Patienten, die den Ratgeber erhalten hatten, häufiger als sehr gut oder gut beurteilt (94 versus 91 Prozent).

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