Depression schlägt jungen Frauen aufs Herz

ATLANTA (mut). Unter einer Depression leidet auch das Herz, selbst das junger Menschen: Bei depressiven Männern unter 40 Jahren ist das Sterberisiko durch Herzinfarkt dreimal höher, bei depressiven Frauen sogar 14-mal höher als bei Gesunden.

Veröffentlicht:
In jungen Jahren depressiv? Vor allem jungen Frauen schlägt das aufs Herz.

In jungen Jahren depressiv? Vor allem jungen Frauen schlägt das aufs Herz.

© Petr Pavlov / fotolia.com

US-Forscher haben Daten eines Gesundheitssurveys mit über 7600 Teilnehmern im Alter von 17 bis 39 Jahren ausgewertet.

Die Teilnehmer - zu Beginn ohne kardiovaskuläre Erkrankungen - wurden über 15 Jahre regelmäßig konsultiert.

Bei 538 (7 Prozent) wurde jedoch eine Depression festgestellt, 419 (5,5 Prozent) hatten bereits einen Suizidversuch unternommen.

2,5-fach erhöhte Sterberate

Im Verlauf der 15 Jahre starben 51 Teilnehmer (0,7 Prozent) an kardiovaskulären Erkrankungen. Daraus berechneten die Autoren eine fast 2,5-fach erhöhte kardiovaskuläre Sterberate für Depressive.

Bei Teilnehmern nach einem Suizidversuch war die Rate sogar um den Faktor 3,2 erhöht (Arch Gen Psychiatry. 2011; 68: 1135).

Insgesamt 28 Personen (0,4 Prozent) starben an Herzinfarkt, davon fünf mit anfänglicher Depression oder nach versuchtem Suizid.

Weiter erhöhtes Risiko nach einem Suizid

Daraus ließ sich ein vierfach erhöhtes Risiko für einen tödlichen Herzinfarkt bei Depressiven und ein siebenfach erhöhtes Risiko bei jenen nach Suizidversuch errechnen.

Die Unterschiede waren trotz der wenigen Ereignisse alle signifikant.

Frauenherzen scheinen noch mehr unter der Depression zu leiden: So ist bei Frauen mit Depression oder versuchtem Suizid die Herzinfarkt-Mortalität um den Faktor 14,5 erhöht, bei Männern hingegen um das 3,5-fache.

Lesen Sie dazu auch: Schalter gegen Depression entdeckt

Mehr zum Thema
Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Eil-Meldungen: Erhalten Sie die wichtigsten Nachrichten direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Weniger Rezidive

Hustenstiller lindert Agitation bei Alzheimer

Lesetipps
Ulrike Elsner

© Rolf Schulten

Interview

vdek-Chefin Elsner: „Es werden munter weiter Lasten auf die GKV verlagert!“

KBV-Chef Dr. Andreas Gassen forderte am Mittwoch beim Gesundheitskongress des Westens unter anderem, die dringend notwendige Entbudgetierung der niedergelassenen Haus- und Fachärzte müsse von einer „intelligenten“ Gebührenordnung flankiert werden.

© WISO/Schmidt-Dominé

Gesundheitskongress des Westens

KBV-Chef Gassen fordert: Vergütungsreform muss die Patienten einbeziehen