Depressionen

Bislang unbekannter zweiter Wirkmechanismus von Antidepressiva entdeckt

Veröffentlicht:

FREIBURG. Einen zweiten Mechanismus, über den Antidepressiva wirken und das Gehirn stress-resistenter machen, haben Forscher der Uniklinik Freiburg entdeckt. Im Mausmodell wiesen sie nach, dass die Medikamente neben der Verlangsamung des Serotonin-Abbaus auch den Kalziumtransport in den Nervenzellen blockieren, teilt die Uniklinik mit.

Durch diese Blockade bildeten die Zellen leichter neue Verknüpfungen zu anderen Nervenzellen. Diese Vernetzbarkeit sei elementar, um sich an neue Reize und Stress anpassen zu können. Bei Depressionen sei diese Fähigkeit vermindert.

Für ihre Studie untersuchten die Freiburger Wissenschaftler Mäuse, die keinen Serotonin-Aufnahmemechanismus besaßen (Biol Psychiatry 2017; 6-3223(17)32085-1). Sie hätten eigentlich nicht auf die Antidepressiva reagieren dürfen. "Zu unserer großen Überraschung ergab sich auch bei Tieren ohne Serotonin-Transporter ein antidepressiver Effekt", wird Studienleiter Professor Claus Normann in der Mitteilung zitiert. Durch die Blockade des Kalziumabbaus werde eine stressbedingte Depression verhindert. Das helfe den Tieren, die bereits depressionsähnliche Symptome haben, so Normann. (mmr)

Mehr zum Thema

Nach elektivem Kaiserschnitt

Esketamin verringert offenbar postpartale Depressionen

Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Eil-Meldungen: Erhalten Sie die wichtigsten Nachrichten direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Ergänzung herkömmlicher Modelle

Kalziumscore verbessert Vorhersage stenotischer Koronarien

Lesetipps
Der papierene Organspendeausweis soll bald der Vergangenheit angehören. Denn noch im März geht das Online-Organspende-Register an den Start.

© Alexander Raths / Stock.adobe.com

Online-Organspende-Register startet

Wie Kollegen die Organspende-Beratung in den Praxisalltag integrieren