Jetzt auch bei Epilepsie tiefe Hirnstimulation

WIESBADEN (ner). Die Tiefenhirnstimulation ist eine Option für Patienten mit schwerer pharmakoresistenter Epilepsie.

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Allerdings dürfe man nicht allzu plakativ von Erfolgen dieser Methode berichten, betonte Professor Bernhard Steinhoff beim Neuro-Update in Wiesbaden. Denn mit solchen Vorschusslorbeeren würde man leicht teilweise nicht erfüllbare Hoffnungen wecken, sagte Steinhoff.

Der Experte vom Epilepsie-Zentrum Kehl-Kork wies auf die bislang methodisch meist unzureichenden Studien hin. Insofern sei eine 2010 publizierte kontrollierte Doppelblindstudie mit 110 Patienten ein Meilenstein.

Die Teilnehmer hatten im Mittel 19,5 Anfälle pro Monat, bei der Hälfte reduzierte die Stimulation im Nucleus anterior thalami die Anfälle um mindestens 50 Prozent. 15 Prozent der Patienten blieben mindestens sechs Monate lang frei von Anfällen.

Dennoch warnte Steinhoff vor überzogenen Erwartungen: Bei einzelnen Teilnehmern kam es auch zu Verschlechterungen, außerdem traten gehäuft Depressionen, Gedächtnisstörungen und Verwirrtheitsepisoden auf.

Die Tiefenhirnstimulation wird bereits bei neurologischen Erkrankungen wie schweren Depressionen, Morbus Parkinson, Dystonien, Koma oder Clusterkopfschmerzen untersucht.

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