Nach Essstörungen schmeckt's schlecht
HAMBURG (ugr). Auch Jahre nach einer abgeklungenen Essstörung weisen die betroffenen Frauen ein geringeres Geschmacksempfinden auf. Ehemalige Bulimie-Patientinnen sind davon sogar noch stärker betroffen als anorektische Frauen, wie Franziska Glass von der Kinder- und Jugendpsychiatrie der Uniklinik Frankfurt bei einem Kongress in Hamburg berichtete.
Geprüft wurde dies mittels so genannter Schmeckstreifen (süß, sauer, salzig, bitter) mit unterschiedlichen Intensitäten sowie mit unterschiedlich fetthaltigen Naturmilchprodukten. Die untersuchten Frauen waren allesamt während der Adoleszenz erkrankt; ihr aktuelles Alter lag bei 23 Jahren. Alle Frauen hatten auch heute noch eine beeinträchtigte Geschmackswahrnehmung; bei den ehemaligen bulimischen Patientinnen war das sensorische Empfinden signifikant niedriger als bei den anorektischen Frauen.