Binge-Eating-Störung

Selbsthilfe übers Internet funktioniert

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HANNOVER. Patienten mit Binge-Eating-Störung können ja mit kognitiver Verhaltenstherapie behandelt werden. Forscher haben herausgefunden, dass auch ein verhaltenstherapeutisches Selbsthilfeprogramm, das das Internet nutzt und nicht anonym ist, gut gegen die Essstörung hilft, berichtet die Medizinische Hochschule Hannover.

An der Studie nahmen rund 180 Patienten teil (JAMA Psychiatry; online 2. August). Die Behandlung umfasste 20 wöchentliche Kontakte zu Therapeuten über vier Monate. Die Hälfte der Teilnehmer hatte verhaltenstherapeutische Einzelsitzungen mit Therapeuten, die andere Hälfte im Selbsthilfeprogramm Kontakt per E-Mail.

Das Ergebnis: Bei allen Teilnehmern verringerten sich die Essanfälle deutlich. Auch depressive Verstimmungen, Ängstlichkeit und die Sorge um das Gewicht nahmen ab.

"Diese nicht-anonyme Internet-basierte Therapie stellt somit eine gute Alternative dar. Sie kann auch genutzt werden, um die Zeit bis zum Beginn einer persönlichen Therapie zu überbrücken. Deshalb sollte sie ins Gesundheitssystem integriert werden", wird Erstautorin Professor Martina de Zwaan zitiert.

Allerdings müsse beachtet werden, dass Suizidalität und andere schwere psychische Leiden, die auch bei Personen mit dieser Essstörung vorkommen, in persönlichen Gesprächen besser behandelt werden können. (eb)

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