Erste Fixkombi mit Entacapon für Parkinson-Kranke

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KÖNIGSWINTER (mut). Für Parkinson-Patienten gibt es jetzt erstmals eine Fixkombination mit L-Dopa, Carbidopa und Entacapon. Das Präparat Stalevo® eignet sich besonders für Patienten, bei denen die Wirkdauer von L-Dopa nach mehreren Jahren Therapie nachläßt.

Mit fortschreitender Krankheit verlieren Parkinson-Patienten die Fähigkeit, ihren Dopaminstoffwechsel zu regulieren. Die Folge: Sobald der Plasmaspiegel von L-Dopa sinkt, treten die Parkinsonsymptome wieder auf. Dieses als "wearing off" bezeichnete Phänomen läßt sich mit Entacapon (Comtess®) mildern.

In mehreren kontrollierten Studien mit insgesamt über 1000 Patienten wurden bei einer Kombitherapie mit L-Dopa plus Entacapon die Phasen guter Beweglichkeit (On-Zeit) deutlich verlängert, und zwar um täglich 1 bis 1,7 Stunden, verglichen mit der Kombination L-Dopa plus Placebo. Daran erinnerte Professor Günther Deuschl von der Universität Kiel.

Zudem reduzierten sich die Phasen schlechter Beweglichkeit (Off-Zeit) mit der Entacapon-Kombination um durchschnittlich 1 bis 1,5 Stunden am Tag; die L-Dopa-Dosis ließ sich um 50 bis 100 mg täglich senken, so Deuschl auf einer Veranstaltung von Orion Pharma in Königswinter.

Entacapon blockiert einen peripheren Abbauweg von L-Dopa und verlängert so dessen Halbwertszeit. Zusammen mit Carbidopa, das einen weiteren peripheren Abbauweg stoppt, läßt sich so eine kontinuierlicher Wirkung erreichen.

Vorteil einer Fixkombination: Die Patienten müssen statt wie häufig zwölf nur noch sechs Anti-Parkinson-Tabletten täglich einnehmen. Das neue Präparat gibt es in L-Dopa/Carbidopa-Wirkstärken von 50/12,5 mg, 100/25 mg und 150/37,5 mg. Die Entacapon-Dosis beträgt stets 200 mg.

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