Diagnostik

Lässt sich Parkinson-Erkrankung "erriechen"?

Britische Wissenschaftler sind einem neuen Frühtest auf Parkinson auf der Spur. Sie haben typische Duft-Moleküle identifiziert, die sich konzentriert in der Haut von Kranken nachweisen lassen.

Veröffentlicht:
Wird Parkinson diagnostiziert, sind in der Regel bereits deutliche neurologische Anzeichen vorhanden. Die anfangs unspezifischen Symptome machen eine frühe Diagnose schwierig.

Wird Parkinson diagnostiziert, sind in der Regel bereits deutliche neurologische Anzeichen vorhanden. Die anfangs unspezifischen Symptome machen eine frühe Diagnose schwierig.

© Ocskay Mark / Fotolia

MANCHESTER. Ausgangspunkt der Forschung war eine Krankenschwester aus Perth. Sie kann mit hoher Treffsicherheit riechen, ob ein Mensch an Parkinson erkrankt ist, obwohl noch keine Symptome bemerkbar sind, wie deas britische Nachrichtenportal BBC berichtet. Joy Milne habe selbst Ärzte mit dieser Fähigkeit überrascht, die sich auch unter wissenschaftlichen Bedingungen an der Universität von Edinburgh verifizieren ließ. Dazu wurden ihr 12 T-Shirts gereicht, die von sechs Parkinson-Patienten und sechs weiteren Probanden getragen worden waren. Sie erkannt sowohl die sechs Patienten, identifizierte aber auch eine weitere Person aus der Kontrollgruppe, bei der dann tatsächlich wenige Monate später die Erkrankung festgestellt worden sei, heißt es in dem BBC-Bericht.

Wissenschaftler der Universität von Edinburgh und der Universität von Manchester nahmen sich dieses Phänomens daraufhin genauer an. Sie identifizierten eine Gruppe von zehn charakteristischen Molekülen in der Haut von Parkinsonpatienten, die offenbar für den von Joy Milne wahrgenommenen ungewöhnliche, moschusartige Geruch sorgen. Auf ihren Ergebnissen bauen sie nun die Hoffnung auf, einen ersten Frühtest auf Parkinson entwickeln zu können. (run)

In einem BBC-Video berichtet Joy Milne, wie sie Parkinson riecht

Video

An dieser Stelle finden Sie Inhalte aus Youtube Um mit Inhalten aus Youtube und anderen sozialen Netzwerken zu interagieren oder diese darzustellen, brauchen wir Ihre Zustimmung. Ich bin damit einverstanden, dass mir Inhalte aus Sozialen Netzwerken angezeigt werden. Damit können personenbezogene Daten an Drittanbieter übermittelt werden. Dazu ist ggf. die Speicherung von Cookies auf Ihrem Gerät notwendig. Mehr Informationen dazu finden Sie hier .

Veröffentlicht: 19.12.2017

Mehr zum Thema

Erleichterte Früherkennung

SynNeurGe – neue Parkinsonklassifikation vorgeschlagen

Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Eil-Meldungen: Erhalten Sie die wichtigsten Nachrichten direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Hämatologe gibt Tipps

Krebspatienten impfen: Das gilt es zu beachten

Lesetipps
Eine pulmonale Beteiligung bei Patienten mit chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen (CED) kann sich mit Stridor, Husten, Dyspnoe und Auswurf manifestieren. Sie zeigt in der Lungenfunktionsprüfung meist ein obstruktives Muster.

© Sebastian Kaulitzki / stock.adobe.com

Morbus Crohn und Colitis ulcerosa

Wenn der entzündete Darm auf die Lunge geht

Klinisch ist die Herausforderung bei der IgA-Nephropathie ihr variabler Verlauf. In den meisten Fällen macht sie keine großen Probleme. Bei einem Teil der Patienten verläuft sie chronisch aktiv, und einige wenige erleiden katastrophale Verläufe, die anderen, schweren Glomerulonephritiden nicht nachstehen.

© reineg / stock.adobe.com

Glomerulonephitiden

IgA-Nephropathie: Das Ziel ist die Null