MS-Patienten bekommen rasch kognitive Defizite

BERLIN (ugr). Bereits kurz nach der Diagnose weist annähernd jeder zweite Patient mit Multi-pler Sklerose (MS) kognitive Defizite auf. Das hat eine multizentrische Untersuchung an sechs MS-Zentren in Deutschland ergeben.

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Bisher ging man davon aus, dass die Kognition erst im Lauf der Erkrankung beeinträchtigt wird. In einer Stichprobe wurden die kognitiven Leistungen von 47 Patienten untersucht, und zwar drei bis sechs Monate nach dem ersten klinischen Ereignis. Diese Daten wurden auf dem Neurologen-Kongress in Berlin vorgestellt. Die Patienten waren im Schnitt 31 Jahre alt. Geprüft wurden etwa Lern- und Merkfähigkeit, Gedächtnis und Wortschatz.

47 Prozent der Patienten waren in mindestens einem Testparameter auffällig, 18 Prozent davon sogar stark beeinträchtigt. Häufig waren dies Aufmerksamkeitsprobleme, räumlich-visuelle Defizite oder Probleme bei der Informationsverarbeitung. Ein Zusammenhang zwischen körperlicher Behinderung und kognitiver Einschränkung bestand nicht. Bei 36 Prozent der Patienten lag ein Fatigue-Syndrom vor, bei jedem neunten Patienten fanden sich ausgeprägte depressive Symptome schon kurz nach Beginn der Krankheit.

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