Forschung
Erste Erfolge mit Weihrauch-Extrakt bei Multipler Sklerose?
KIEL. Patienten mit schubförmiger Multipler Sklerose (MS) könnten nach den Ergebnissen einer frühen Phase-II-Studie von Weihrauchextrakt, eingenommen in Form von Kapseln, profitieren: In der Studie SABA mit 28 Teilnehmern senkte ein dreimal täglich über einen Zeitraum von acht Monaten eingenommener standardisierter Weihrauchextrakt die entzündliche Krankheitsaktivität in der Magnetresonanztomographie signifikant (Journal of Neurology, Neurosurgery and Psychiatry 2017; online 16. Dezember), wie das Universitätsklinikum Schleswig-Holstein (UKSH) mitteilt.
"Die Studienergebnisse haben unsere Erwartungen insbesondere in der Zusammenschau der positiven Effekte der Weihraucheinnahme auf bildgebende, klinische und immunologische Messwerte übertroffen", werden die beiden verantwortlichen Studienleiter, Dr. Klarissa Stürner, Klinik für Neurologie des UKSH, Campus Kiel, und Professor Christoph Heesen, Institut für Neuroimmunologie und Multiple Sklerose am Universitätsklinikum Hamburg Eppendorf, zitiert. Die Ergebnisse seien jedoch vor allem als Aufforderung für die Durchführung einer kontrollierten Phase-II oder -III Studie anzusehen.
Weihrauch könnte aufgrund der geringen Nebenwirkungen besonders für geringbetroffene und erst kurz erkrankte MS-Patienten eine Therapieoption sein, so das UKSH in seiner Mitteilung. Hierzu seien jedoch weitere Studien erforderlich. "Unser nächstes Ziel ist daher die Gewinnung eines Sponsors zur Weiterführung dieses vielversprechenden Therapieansatzes", so Stürner. Von der eigenständigen Einnahme von frei verkäuflich erhältlichen Weihrauchpräparaten wird ausdrücklich abgeraten. (eb)