Bei Schizophrenie-Therapie möchten Patienten mitreden
BERLIN (ugr). Die meisten Schizophrenie-Patienten stimmen einer langfristigen und kontinuierlichen medikamentösen Therapie zu. Allerdings wollen sie von ihren Ärzten gut über die Therapie informiert werden und bei der Behandlung mitentscheiden.
Veröffentlicht:Das sind die wesentlichen Ergebnisse der FAME-Studie, die Privatdozent Frank-Gerald Pajonk aus Homburg in Berlin erstmals vorgestellt hat. In der FAME (Favourite Medication)-Studie wurden 300 Patienten mit Schizophrenie kurz vor ihrer Entlassung aus einer psychiatrischen Klinik befragt.
Die Patienten (58 Prozent männlich) waren im Mittel knapp 40 Jahre alt und seit mehr als zehn Jahren erkrankt. Sie wurden zu Substanzen und Darreichungsformen sowie zu Wirksamkeit und Verträglichkeit ihrer Therapie befragt.
"Das Ergebnis hat uns etwas überrascht", sagte Pajonk bei einer Veranstaltung des Unternehmens Janssen-Cilag. "84 Prozent der Patienten halten eine pharmakologische Therapie für notwendig, und 75 Prozent sind von einer langfristigen medikamentösen Behandlung von mindestens einem Jahr überzeugt."
Die kontinuierliche Einnahme von Psychopharmaka sei der entscheidende Faktor, um Rezidive zu verhindern, sagte Pajonk. Viele Patienten nähmen ihre Medikation jedoch gar nicht oder zumindest nicht so wie verordnet ein. Das könne auch an einem schlechten Arzt-Patienten-Verhältnis liegen.
"Wirksame psychoedukative Maßnahmen und ein vertrauensvolles Verhältnis zwischen Arzt und Patient sind wesentliche Voraussetzungen für eine dauerhafte und verläßliche Einnahme der Medikation", sagte Pajonk.
Die meisten Patienten wünschen ausführliche Gespräche, in denen sie über ihre Erkrankung aufgeklärt werden. "52 Prozent wollen von ihrem Arzt genau informiert werden und in der Regel dann auch über die Therapie mitentscheiden. Nur 14 Prozent der befragten Patienten überlassen ihrem Arzt die Wahl der Behandlung."
Für die Langzeittherapie zogen die meisten Patienten Tabletten vor. Eine Depotbehandlung, wie sie das Unternehmen mit dem atypischen Neuroleptikum Risperidon (Risperdal® Consta®) anbietet, ist dabei für 24 Prozent der Befragten die Therapie der Wahl.