Wer Narkolepsie hat, verliert oft deswegen den Job

BERLIN (eb). Narkolepsie-Patienten verlieren im Laufe ihres Lebens im Schnitt dreimal ihren Job aufgrund ihrer Krankheit. Noch immer trauen sich viele nicht, mit ihren Beschwerden zum Arzt zu gehen.

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Von den geschätzt 40 000 Narkolepsie-Kranken lassen sich nur etwa 2000 behandeln. Davon geht die Deutsche Narkolepsie Gesellschaft aus. Die Gründe: Die Betroffenen schämen sich, aufgrund ihrer Beschwerden zum Arzt zu gehen, und die Diagnose ist oft recht schwierig, so die Vorsitzende der Gesellschaft, Christine Lichtenberg.

Die plötzlichen Schlafattacken im Büro kosteten jeden Patienten im Schnitt bei drei Arbeitgebern den Job. Besonders gefürchtet seien Kataplexien, die bei 90 Prozent der Patienten auftreten. Dabei verlieren die Betroffenen die Kontrolle über ihre schlagartig erschlaffende Muskulatur.

"Häufig werden kataplektische Schübe mit epileptischen Anfällen verwechselt", so Professor Geert Mayer vom Wissenschaftlichen Beirat der Gesellschaft. Ähnlich wie bei Epilepsien sacken auch Narkolepsie-Patienten mitunter zusammen.

Doch bei Epilepsie-Anfällen verkrampfen sich die Muskeln unkontrolliert, bei Kataplexien erschlaffen sie. Die Krankheitsursachen sind noch unklar. Familienangehörige ersten Grades haben ein 60- bis 200fach erhöhtes Erkrankungsrisiko.

Um Narkolepsie geht es auch beim Welt-Schlafmedizinkongreß, der bis Dienstag in Berlin stattfindet.

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