Raucher brauchen Aufklärung über Darmkrebs

STONY BROOK (mal). Rauchen ist ein signifikanter Risikofaktor für maligne und präkanzeröse Veränderungen im Dickdarm. Und für Raucher ist das Risiko, solche Läsionen zu entwickeln, möglicherweise größer als für Menschen, die Verwandte ersten Grades mit kolorektalem Krebs haben.

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US-Forscher, die das entdeckt haben, plädieren deshalb dafür, bei der Beratung rauchender Patienten verstärkt auch auf Optionen der Darmkrebs-Früherkennung hinzuweisen. Die Kollegen um Dr. Joseph Anderson von der New York Universität in Stony Brook haben die schon öfters berichtete Assoziation zwischen Rauchen und kolorektalen Neoplasien genauer unter die Lupe genommen.

Dafür analysierten sie die Daten von etwa 2000 Personen im Alter über 40 Jahren ohne Darmkrebs, die sich einer Screening-Koloskopie unterzogen. Als Raucher wurden dabei Personen bezeichnet, bei denen das Produkt aus der Zahl pro Tag gerauchter Päckchen von Zigaretten multipliziert mit der Zahl der Jahre, in denen geraucht wurde, über 10 lag, und die zudem zum Zeitpunkt der Studie rauchten oder in den vergangenen zehn Jahren damit aufgehört hatten.

Anderson und seine Kollegen stellten fest, daß die Rate kolorektaler Neoplasien bei Rauchern im Vergleich zu Nichtrauchern signifikant um den Faktor 2,3 erhöht war. Dabei wurden Adenokarzinome und Befunde mit hohem Entartungsrisiko (hochgradige Dysplasien, villöses Gewebe, Polypen mit einem Durchmesser von über einem Zentimeter oder multiple, also mehr als zwei Adenome) vor allem distal der linken Kolonflexur entdeckt (Am J Gastroenterol 98, 2003, 2777).

Im Vergleich zu Studienteilnehmern mit einem an Darmkrebs erkrankten Verwandten ersten Grades war für Raucher das Risiko für problematische kolorektale Neoplasien um 20 Prozent erhöht. Dieser Unterschied war aber statistisch nicht signifikant.

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