Neue Klinikstation in Essen für junge Drogenabhängige

ESSEN (apa). Die Rheinischen Kliniken der Universität Duisburg-Essen haben eine Station für drogenabhängige Jugendliche eingerichtet. "Bislang gibt es keine universitäre Forschung zu diesem Bereich. Es gibt daher einen riesigen Forschungsbedarf", erklärt der Leiter der Suchtstation, Professor Johannes Hebebrand.

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Hebebrand ist zugleich auch Direktor der Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie und Psychotherapie. Bis zu zehn Jugendliche gleichzeitig können auf der Suchtstation zwei- bis sechswöchige, im Bedarfsfall aber auch längere Entziehungskuren machen. Hebebrand und sein 15köpfiges Team kooperieren mit der Suchtberatungsstelle "Suchthilfe direkt Essen".

In den nächsten zwei Jahren wollen sie zusammen mit dem Jugendamt herausfinden, unter welchen Umständen die jungen Abhängigen leben. Hebebrand will auch klären, ob die Motivation der jungen Patienten den Behandlungserfolg beeinflußt. Seine Hypothese ist, daß es kaum eine Rolle spielt, ob die Patienten von ihren Eltern oder einem Familiengericht geschickt wurden oder auf eigenen Beschluß kommen. Ähnliche Erfahrungen habe man im Erwachsenenbereich gemacht.

Außer dem Drogenproblem würden viele Patienten zusätzlich unter Depressionen leiden, sagt Hebebrand; zudem unter Angststörungen, Psychosen, einem Aufmerksamkeitsdefizit oder einer Hyperaktivitätsstörung. "Die Zahl dieser komorbiden Störungen ist bei den jungen Patienten höher als bei Erwachsenen", so Hebebrand.

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