"Fragen Sie Ihren Arzt": Slogan zum Nichtrauchertag

BERLIN (af). Die Gesundheitsberufe stehen im Mittelpunkt einer Kampagne von Deutscher Krebshilfe und Bundesärztekammer zum morgigen Weltnichtrauchertag. "Lassen Sie sich helfen. Fragen Sie Ihren Arzt oder Apotheker", wandelte Dagmar Schipanski, die Präsidentin der Deutschen Krebshilfe, einen bekannten Slogan ab.

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"Wir fordern, daß die Tabakabhängigkeit von den Kassen als behandlungswürdig anerkannt und vergütet wird", wandte sich Ärztekammerpräsident Professor Jörg-D. Hoppe bei der Vorstellung der Kampagne in Berlin direkt an die Politik. Die Kammern böten künftig eigene Fortbildungsangebote für Ärzte zur Raucherberatung und Tabakentwöhnung an, kündigte er an. Dafür entwickele die BÄK ein 20stündiges Curriculum. Hoppe ließ durchblicken, daß sich die Ärzte bislang nur zögerlich in der Antiraucherfront engagierten. Auch als Selbstzahlerleistungen (IGeL) gebe es solche Angebote kaum.

Die Vertreter der an der Kampagne zum Nichtrauchertag beteiligten Organisationen sprachen sich unisono für Rauchverbote unter anderem am Arbeitsplatz, in Gaststätten und auch in Krankenhäusern aus.

Massiven Widerstand kündigten Schipanski und Friedrich Wiebel, Sprecher des Aktionsbündnisses Nichtrauchen, für den Fall an, daß die jetzige oder eine künftige Regierung die dritte Stufe der Tabaksteuererhöhung aus finanzpolitischen Erwägungen heraus verschöben oder aussetzten. Zum ersten September soll die Tabaksteuer um 1,2 Cent je Zigarette steigen. Derzeit steht nicht fest, ob die Erhöhung kommt. Regierung und Opposition befürchten starke Einnahmeausfälle.

Dem hielt Wiebel entgegen, daß die Behandlung gegen Raucherkrankheiten etwa 100 Euro pro Kopf der Bevölkerung koste. Dazu addierten sich 300 Euro pro Kopf durch Invalidität und vorzeitigen Tod. Rauchen verursache etwa 140 000 Todesfälle im Jahr, sagte Wiebel. Die Zahlen seien Ergebnis einer Studie der Uni Ulm.

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